Radoki vor Karlsruhe: "Zuerst die Arbeit, dann die Kür"

1.12.2016, 08:26 Uhr

Die Unruhen beim Gegner sieht Janos Radoki nicht als Vorteil, der Ungar konzentriert sich mehr auf die Leistung seiner Truppe. © Sportfoto Zink / WoZi

Wie angekündigt, fällt Marco Caligiuri weiterhin mit einem Muskelfaserriss aus. Zurück im Mannschaftstraining ist Sercan Sararer, für dessen verletzungsanfälligen Körper jedoch der harte, gefrorene Boden kein guter Belag ist. Auch seinen Kollegen macht der Frost in diesen Tagen zu schaffen. Radoki ließ daher für Dienstag angesetzte Sprintübungen in die Kunstrasenhalle verlegen, "als Vorsichtsmaßnahme vor Muskelverletzungen".

Auch für die Einheit am Mittwoch passte er den Trainingsinhalt an die Platzverhältnisse an. Es wird spannend sein, ob der Januar eine gute Vorbereitung auf die Rückrunde möglich macht. Schließlich will die Spielvereinigung diesmal nicht in den Süden fliegen.

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Radoki hat den kommenden Gegner Karlsruher SC beim 0:0 gegen Kaiserslautern beobachtet und festgestellt: "Uns erwartet eine Mannschaft, die ein unheimlich gutes Umschaltspiel hat von der Defensive in die Offensive." Trotz des "Troubles" bei den Badenern habe er den Eindruck, "der Zusammenhalt der Mannschaft ist gut, sie arbeiten füreinander. Insgesamt ist es eine sehr schnelle Mannschaft."

Zulj wohl vor Rückkehr

Trainer Tomas Oral hatte vor einer Woche aus Wut den Teammanager "hinausgeworfen", obwohl er dafür keine Befugnis hatte. Zudem ist der Nachfolger des beliebten Markus Kauczinski wegen des schlechten Tabellenstands, aktuell auf Rang 15, angezählt. "Reibungslos" läuft es in Fürth, wie Radoki über die Tage nach dem 2:1-Sieg gegen Bielefeld berichtet. "Das bedeutet jetzt nicht, dass es lahmarschig war, sondern es war Feuer drin." Aber er habe keine Spieler beobachtet, die sich hätten hängen lassen. So hat es auch Robert Zulj wieder in die Verlosung zum 18er-Aufgebot geschafft, nachdem er in Spiel eins nach dem Trainerwechsel aus dem Kader geflogen war.

Die 18 Besten nominieren wird der Trainer nach der Trainingseinheit am Donnerstag um 13 Uhr im Ronhof auf beheiztem Rasen, kurz vor der Abfahrt nach Karlsruhe. "Es wird ein enges Spiel", ist Radokis Prognose. Die Unruhe beim KSC zu nutzen, wird aber nicht seine Taktik sein. "Wir haben genügend eigene Probleme in der jetzigen Phase. Da brauchen wir nicht mit dem Finger auf andere Vereine zu zeigen." Sein Team solle das Spiel nach dem Motto aufbauen: "Als erstes steht die Arbeit, dann kommt die Kür." Soll heißen: "Als erstes müssen wir Karlsruhe bearbeiten und belaufen und dann können wir mit dem Fußball spielen anfangen. Wenn wir es andersherum versuchen, wird es eine Bauchlandung geben."

Während Stefan Ruthenbeck sich selbst als ausgewiesener "Statistik-Freak" bezeichnete, will Radoki bei der Datenflut, die jedes Spiel nach sich zieht, "die Kirche im Dorf lassen". Bestes Beispiel waren die 17 Torschüsse, die der Zulieferer für bundesliga.de beim 2:1 gegen Bielefeld gezählt hatte. In diese Zahl flossen anscheinend auch Pässe in Schrittgeschwindigkeit ein, die in Richtung von Kleeblatt-Torhüter Balazs Megyeri trudelten. "Ich muss ein eigenes Gefühl dafür kriegen, für das Spiel, für die Mannschaft. Da spielt die Statistik eine untergeordnete Rolle." Radoki bewertet lieber, was er sieht. Und das scheint ihm momentan ganz gut zu gefallen.