Rebounds machen den Unterschied: Bamberg unterliegt Berlin

6.10.2019, 20:27 Uhr

Brose Bamberg und Elias Harris mussten zum Heim-Auftakt eine Niederlage hinnehmen. © Sportfoto Zink / HMI

Obwohl das Team dabei enorme Reboundprobleme hatte und auch "nur" 60 Prozent seiner Freiwürfe traf, kämpfte es bis zum Schluss und sah über weite Teile wie der Sieger aus. Die Fans können dennoch zufrieden nach Hause gehen und sich auf die anstehenden Partien freuen.

Zu Beginn der Partie und über weite Teile der ersten Halbzeit erlebten die Zuschauer das erwartete Duell auf Augenhöhe, wobei Bamberg seine Defizite mit viel Einsatz und unbändigem Willen auszugleichen versuchte. Vor allem beim Rebound hatten die Brose-Boys gegen Berlins lange Garde das Nachsehen. Allein Landry Nnoko sicherte sich im ersten Durchgang vier Offensivrebounds und verhalf seinem Team, das vor allem von jenseits der Dreierlinie unterdurchschnittlich traf (24 Prozent in den ersten 20 Minuten), immer wieder zweite Wurfchancen. So blieb es bis weit ins zweite Viertel hinein eine enge Partie.

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Bamberger Einsatz zahlt sich aus

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit schien sich auf Seiten der personell dezimierten Albatrosse, die immerhin wieder auf Makai Mason zurückgreifen konnten (Siva, Peno und Thiemann fehlten weiterhin), die hohe Belastung der ersten Saisonwoche bemerkbar zu machen. Während die Hausherren mit den eigenen Fans im Rücken dank ihrer sehr guten Ballzirkulation (zwölf Assists) zusehends besser in Schwung kamen, merkte man den Gästen das Euroleague-Spiel, welches vor nicht einmal 48 Stunden zu Ende ging, an. So schafften es Kameron Taylor & Co., sich dank eines 12:4-Zwischenspurts erstmals einen zweistelligen Vorsprung herauszuspielen (41:30). Ein Vier-Punkte-Spiel von Tim Schneider und zwei Taylor-Freiwürfe beendeten danach eine intensive und interessante erste Halbzeit (43:34).

In der Halbzeitpause mussten Broses Headcoach Roel Moors und sein Team dann eine Hiobsbotschaft verdauen, denn Assem Marei verletzte sich im Nacken und konnte in den zweiten 20 Minuten nicht mehr eingesetzt werden. Natürlich hatte diese Nachricht auch die Hauptstädter erreicht, die vom Wiederanpfiff an konsequent versuchten, die vermeintliche Lücke unter den Bamberger Korb zu ihrem Vorteil zu nutzen. Es gab zwar fortan den ein oder anderen leichten Korbleger für den Vizemeister, doch der Kampfgeist des Pokalsiegers war ungebrochen – das motivierte auch die Zuschauer, das Team bedingungslos zu pushen.

Offensivrebounds bringen Berlin zurück

Trotz immer größer werdender Reboundnachteile warfen die Gastgeber alles, was sie hatten, in die Waagschale und ließen – wie von Kameron Taylor im Vorfeld angekündigt – alles auf dem Parkett. Durch diesen Enthusiasmus und Kampfgeist gelang es Brose Bamberg aber, seinen Vorsprung mehr oder weniger konstant zu halten. Trotz aller Mühen kamen die Berliner, die an diesem Abend teilweise enorme Abschlussschwächen offenbarten, lange Zeit nicht richtig in Schlagdistanz. Dies gelang erst Mitte des Schlussviertels – dann aber so richtig, denn mit fünf Punkten in Folge brachte Martin Hermannsson seine Farben nach langer Zeit wieder in Front (67:66, 34. Min.) und zwang Roel Moors zur Auszeit.

Die Schlussphase sollte dann nichts für schwache Nerven werden. Jeder Ballbesitz war hart umkämpft und die Führung wechselte mehrfach zwischen den Mannschaften hin und her. Jetzt machte sich – leider aus Sicht der Bamberger – das klare Defizit am offensiven Brett (14:8), das vor allem dank des überragenden Landry Nnoko (18 Pkte., 13 Reb., 7 offensiv) und das daraus resultierende Plus an Berliner Wurfchancen deutlich bemerkbar, denn es sollte am Ende nicht mehr reichen. Unglücklich und knapp mit 74:78 musste Brose Bamberg sein erstes Heimspiel der neuen Saison mit einer Niederlage beenden.

Brose Bamberg: K. Taylor (17 Punkte), Sengfelder (11), Lee (10), Harris (10), Carrera (7), Weidemann (6), McLean (5), Olinde (3), B. Taylor (3), Marei (2)

Alba Berlin: Nnoko (18), Hermannsson (17), Sikma (12), Schneider (7), Eriksson (6), Mattisseck (6), Giffey (5), Giedraitis (4), Cavanaugh (3), Ogbe, Mason