Salto-Sieg bei Sporting: Dortmund macht großen Schritt

18.10.2016, 22:46 Uhr

Hinten raus wurde es nochmal eng: Dennoch behielten Turn-Fußballer Pierre-Emerick Aubameyang und seine schwarz-gelben Mitstreiter in Lissabon die Oberhand. © dpa

Pierre-Emerick Aubameyang (9. Minute) und Julian Weigl (43.), dem sein erstes Pflichtspieltor als Profi gelang, sorgten am Dienstagabend vor 46.609 Zuschauern im Estadio José Alvalade für den verdienten Sieg. Bruno Cesars Gegentor (67.) blieb ohne Auswirkungen.

Skomina sei Dank

Bei noch zwei ausstehenden Heimspielen hat das Team von Trainer Thomas Tuchel beste Chancen aufs Überwintern in der Königsklasse. Die erheblich ersatzgeschwächten Dortmunder bekamen es spielerisch mit einem Kontrahenten auf Augenhöhe zu tun. Die frühe Führung gab den Gästen zwar Selbstvertrauen, doch in der Defensive präsentierte sich Tuchels Mannschaft notorisch anfällig. Erst Weigl sorgte mit seinem Treffer für etwas Ruhe im Dortmunder Lager. Seinen Anteil daran hatte auch Referee Damir Skomina: Der Slowene hatte unmittelbar davor eine umstrittene Aktion des früheren Wolfsburgers Bas Dost gegen BVB-Torhüter Roman Bürki an der Grenze des Fünf-Meter-Raums abgepfiffen, den anschließenden Treffer von Sebastian Coates ließ er nicht gelten. Statt des Ausgleichs fiel wenig später das 2:0.

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Torschütze und Chancentod

In puncto Offensivpower zeigten sich die Westfalen diesmal wieder wesentlich besser aufgelegt als zuletzt in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen (0:2) und Hertha BSC (1:1). Mit zielgerichteten Angriffen und gewachsener Spielkultur brachten die Dortmunder die Portugiesen immer wieder in Bredouille, allein die Abschlussstärke fehlte ein ums andere Mal. Das galt speziell für Aubameyang, der allein in der ersten Halbzeit dreimal beste Möglichkeiten nicht verwerten konnte (18./34./36.), sich dafür aber gleich zum Auftakt einmal eiskalt präsentierte.

In Sprintermanier überrannte der Gabuner zunächst Gegenspieler Ruben Semedo - und überwand dann mit einem punktgenauen Lupfer den verdutzten Keeper Rui Patricio. Wie schon beim 6:0-Kantersieg im ersten Gruppenspiel bei Legia Warschau nutzte der BVB damit gleich seine erste Chance zur frühen Führung.

Was folgte, waren Torraumszenen en masse auf beiden Seiten - und auch immer wieder enorm glückliche Momente für den BVB. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff lief der Brasilianer Elias mit einem Mal Felix Passlack davon und auf Bürki zu - der Schweizer aber konnte retten. Und wenig später erneut jubeln: Aus Ferndistanz beobachtete er Weigls sehenswerten Schlenzer ins lange Eck.

Bruno, brachial, 1:2

In der Pause heizte der Stadionsprecher den Sporting-Fans ordentlich ein, doch den Schwung von den Rängen konnten die Portugiesen zunächst nichts aufs Feld übertragen. Die Dortmunder agierten souveräner, bis ein folgenschwerer Fehler von Marc Bartra die Gastgeber wieder hoffen ließ. Ohne Not setzte der Verteidiger seinen Torwart mit einem miesen Rückpass unter Druck. Bürki blieb keine andere Wahl, als mit den Händen zum Ball zu gehen - den fälligen indirekten Freistoß aus acht Metern verwertete Bruno Cesar mit einem brachialen Schuss. Dortmunds Christian Pulisic (78.) vergab in einem heißen Schlussfinish mit einem Lattentreffer die Entscheidung - doch es reichte zum Sieg.

Remis am Rhein: Leverkusen bleibt sieglos 

Rüber zum zweiten Team, das an diesem Dienstag im Champions-League-Einsatz war: Bayer Leverkusen steigerte sich in der zweiten Halbzeit deutlich. Gegen Tottenham Hotspur langte es dennoch nicht zum ersten Saisonsieg in der Königsklasse. Nun steht der Werksklub im Rückspiel in London in zwei Wochen unter Zugzwang. 

Im 100. Königsklassen-Spiel seiner Vereinsgeschichte schaffte Bayer nicht die erhoffte Trendwende. Gegen Tottenham reichte es für die Werkself am Dienstagabend vor 28.887 Zuschauern in der BayArena trotz einer veritablen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit nur zu einem 0:0.

Nach dem dritten Remis in der Gruppenphase der Champions League muss der Fußball-Bundesligist um den Einzug in die K.o.-Phase bangen. Mit drei Punkten rangiert Leverkusen in der sehr ausgeglichenen Gruppe E weiter einen Zähler hinter den Londonern. In zwei Wochen kommt es zum Wiedersehen im legendären Wembleystadion, wo die Spurs in dieser Saison ihre Heimspiele in der Königsklasse austragen.