Stabile Störche besuchen die SpVgg Greuther Fürth

21.2.2021, 15:49 Uhr

Hinspiel: Jamie Leweling (vorne) und die Fürther machten Kiels Hauke Wahl und seinen Mitspielern, das Leben im ersten Treffen äußerst schwer. © Frank Molter, dpa

Mit einem packenden Spiel hat sich die KSV Holstein Kiel am 13. Januar 2021 Zutritt zu einem elitären Kreis verschafft. Neben dem Gegner der Spielvereinigung Greuther Fürth am Montag (20.30/Liveticker auf nordbayern.de) schafften es in der laufenden Saison 2020/2021 national bisher nur drei weitere Mannschaften, den FC Bayern München zu schlagen. In der Bundesliga waren dies die TSG Hoffenheim, Borussia Mönchengladbach und am vergangenen Wochenende Eintracht Frankfurt.


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Kiel ist der einzige Zweitligist, der dem zurzeit vielleicht besten Vereinsteam der Welt beikommen konnte. Im DFB-Pokal, in der zweiten Runde, im Elfmeterschießen. Für die Störche ist das ein Alleinstellungsmerkmal, denn einen weiteren deutschen Zweitligisten wird die Elf von Trainer Ole Werner in dieser Spielzeit nicht mehr in einem Pflichtspiel treffen.

Mit der Gesamtsituation...

...sind sie an der Förde sehr zufrieden. Im DFB-Pokal stehen die Norddeutschen im Viertelfinale und haben dort mit Regionalligist Rot-Weiss Essen den von der Papierform einfachsten Gegner erwischt. In der Liga läuft es für die Kieler konstant gut.. Nur drei Niederlagen kassierte Holstein dort bisher. Die erste mussten sie am 5. Spieltag gegen dfas Fürther Kleeblatt quittieren. Fürth ließ seinem damaligen Gastgeber nicht den Hauch einer Chancen, filetierte die Kieler Defensive regelrecht und gewann an jenem 24. Oktober 2020 höchst verdient mit 3:1 durch Tore von Paul Seguin, Branimir Hrgota und Havard Nielsen. Nicht nur für Fürths Coach Stefan Leitl war das die vielleicht beste Saisonleistung seiner Mannschaft.

Kiel zog seine Lehren aus dieser Partie. Der Tabellendritte hat die beste Abwehr der Liga, kassierte in 21 Spielen 19 Gegentore. Besonders gut läuft es auswärts, da sind die Kieler das Topteam, knapp vor Fürth. Warum sieht man wieder an der Abwehrstärke. Nur fünf Gegentore in zehn Auswärtsspielen und dabei ungeschlagen, das sind die höchst beachtlichen Werte Holsteins. Zumal sich in der ersten, zweiten und dritten Liga kein weiteres Team findet, dass auswärts noch nicht verloren hat. Nach Platz elf in der vergangenen Saison wollten sich die Kieler eigentlich in diesem Jahr wieder an die einstelligen Tabellenränge herantasten. Nun mischen sie wie auch die Fürther in der Spitze mit. Jetzt will KIel auch mehr, das Wort "Aufstieg" ist nicht mehr tabu. Gelingt er, wäre Kiel zum ersten Mal seit 1963 wieder erstklassig.

Im Topspiel muss Coach Werner allerdings auf zwei wichtige Profis verzichten. In Routinier Fin Bartels fehlt mit einer Gelbsperre der Topscorer, der es bisher auf vier Treffe und sechs Torvorlagen brachte. Stürmer Janni Sarri erlitt einen Muskelfaserriss und fällt ebenfalls aus.

Die letzten Auftritte...

...lieferten wenig Gründe für Klagen. Seit fünf Partien ist Holstein ungeschlagen, viermal hatten die Störche die Nase vorne, nur beim 1:1 in Paderborn zu Beginn der Rückrunde am 18. Spieltag wurden die Punkte geteilt. In der Rückrundentabelle belegen die stets flankenfreudigen und passsicheren Kieler Position drei. Fürth ist aufgrund der besseren Tordifferenz auf Platz zwei zu finden.

Festgehalten: Kiels Keeper Ioannis Gelios packt auch in besonderen Spielen beherzt zu. © Axel Heimken, dpa

Alle Augen auf...

...Ioannis Gelios steht hinter der Kieler Mauer, um im Zweifelsfall als letzte Instanz den Schaden eines Gegentreffers abzuwenden. In den Elferkrimis im Pokal gegen den FC Bayern und eine Runde später im Achtelfinale gegen Darmstadt hielt der gebürtige Augsburger drei Elfmeter. In großen Spielen halten also die Nerven des einstigen U21-Nationaltorhüters Griechenlands.

Erstklassig durfte Gelios für die Augsburger nie spielen, wechselte 2018 von deren zweiter Mannschaft an die Küste. Allerdings zunächst nicht nach Kiel sondern zu Hansa Rostock. Bei der Kogge avancierte er auf Anhieb zum Stammtorhüter, was die Kieler veranlasste, ihn schon nach einem Jahr bei Hansa abzuwerben.