STV Deutenbach: Neuer Trainer, neues Teamgefühl?

6.4.2019, 17:16 Uhr

Für den Außenstehenden mag der Trainerwechsel sehr überraschend gekommen sein. Die Deutenbacherinnen standen – nach dem Abstieg in der Vorsaison – mit fünf Siegen aus neun Spielen und 16 Punkten recht gut da und hielten sich in der Spitzengruppe der Kreisliga. Sogar der Wiederaufstieg lag im Bereich des Möglichen. Trotzdem war die Trennung vom bisherigen Trainerduo Günther Berger und Bernd Friedel zum Saisonende bereits beschlossene Sache.

"Es hat scheinbar zwischen den Trainern und der Mannschaft nicht so gut gepasst", formuliert es Herrmann. Von "atmosphärischen Störungen" spricht er vorsichtig, möchte das aber auch nicht zu hoch gehängt wissen. "Der Verein sah sich jedenfalls gezwungen, jetzt schon in der Winterpause zu handeln", so der neue Trainer.

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Luca Herrmann ist bereits seit einigen Jahren beim STV und behauptet von sich: "Ich kenne den Verein wie meine Westentasche." Als aktiver Spieler ist er meistens bei der 2. Mannschaft der Deutenbacher Herren zu finden und dort in der Abwehr unterwegs. Schon vor einiger Zeit hatte er sich für die Trainerlaufbahn entschieden, und eben das wollte ihm der STV Deutenbach auch ermöglichen. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass mich der Verein ab April bei der Trainerausbildung unterstützt und ich dafür dann mindestens zwei Jahre als Trainer zur Verfügung stehe", so der 23Jährige.

Seine erste Trainerstation findet er jetzt also bei den STV-Frauen. Kein Problem für Herrmann, der die Mannschaft bereits kannte. Dazu kommt, dass sein Co-Trainer Daniel Nikolac schon in der Sommervorbereitung bei den STV-Damen dabei war und so auch über Teamkenntnis verfügt. "Wir sind gut befreundet, spielen gemeinsam bei den Herren und verstehen uns blind", beschreibt Herrmann das Verhältnis zu Nikolac und stellt klar: "Ich habe gesagt, ich mache das nur mit ihm zusammen."

Training macht wieder Spaß

Und das scheint ganz gut zu funktionieren. Als aktive Spieler wissen die beiden, welche Trainingsinhalte sie einstreuen müssen, um die Übungseinheiten abwechslungsreich, locker und so spaßig wie möglich zu gestalten. "Natürlich gibt es auch Dinge, die keinen Spaß machen", das sei ihm genauso bewusst, "aber man merkt schon, dass die Trainingsbeteiligung wieder deutlich zugenommen hat." Das ist auch eines der erklärten Ziele: über den Spaß im Training wieder zu guter Stimmung und mannschaftlicher Geschlossenheit zu finden.

Offensichtlich fruchtet das schon, denn gleich das erste Spiel unter neuer Leitung konnten die Deutenbacherinnen überzeugend gewinnen. "Das hat schon ganz gut ausgesehen", lobte da auch Luca Herrmann.

Ein festes Saisonziel will er nicht ausgeben. Lieber von Spiel zu Spiel denken und versuchen, jedes davon zu gewinnen. Dann kann es auch – hinter dem wohl als Meister bereits feststehenden TSV Buch — mit dem Wiederaufstieg klappen. "Das ist aber nicht unser Ziel. Für uns ist es wichtig, uns zu entwickeln und das Mannschaftsgefühl wiederzufinden. Da sind Erfolge aber natürlich der beste Weg."

Baustellen gibt es trotzdem noch genug, merkt der neue Trainer an. "Längerfristig wollen wir wieder zurück zu einer gut funktionierenden Viererkette", erklärt er. Auch klagt der STV Deutenbach über Spielermangel, "besonders auf der Torhüterposition".

Auch wenn er nicht glücklich ist, unter welchen Umständen es zu diesem Trainerwechsel kam, so merkt man Luca Herrmann an, dass er mit ganzem Herzen und motiviert bei der Sache ist. Der Einstand jedenfalls ist gelungen.