Trotz Personalsorgen: Der Club will Hannover überraschen

4.4.2017, 06:30 Uhr

Trotz der spielerisch schwachen Leistung gegen Karlsruhe am Freitag fährt Club-Coach Michael Köllner zuversichtlich zum Auswärtsspiel nach Hannover. © Sportfoto Zink / WoZi

Wenn eine Pressekonferenz beim 1. FC Nürnberg um 10 Uhr beginnt, ist entweder in der Nacht zuvor der Trainer entlassen worden oder eben weniger Zeit als üblich zwischen zwei Auftritten. Da Michael Köllner weiter amtiert, ist mal wieder eine Englische Woche schuld am Terminstress. Vier Tage bleiben der Sportlichen Leitung zur Analyse und Aufarbeitung des äußerst mühsamen 2:1-Erfolgs gegen den Karlsruher SC, um auch Dienstagabend in Hannover (Anstoß 17.30 Uhr) bestehen zu können.

Nach dem zweiten Heimsieg in Folge "sind die nächsten Tage leichter gefallen", sagt Köllner, "die Stimmung in der Mannschaft ist positiv". So positiv sogar, dass sie sich im Niedersachsenstadion durchaus eine Überraschung zutraut – obwohl es wahrscheinlich nicht viel undankbarere Zeitpunkte gibt für eine Dienstreise zu Hannover 96.

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Der Bundesliga-Absteiger muss unbedingt sofort wieder aufsteigen, sonst droht ein dickes Minus in der Bilanz. Etwa 50 Millionen Euro würde die 96er eine weitere Saison in der Zweiten Liga kosten, hat Präsident Martin Kind bereits im September öffentlichkeitswirksam hoch- und vorgerechnet. Als die ehrgeizigen Ziele kürzlich in Gefahr gerieten, tauschte er mal schnell den Geschäftsführer (Martin Bader), den Sportdirektor (Christian Möckel) und den Trainer (Daniel Stendel) aus. Andre Breitenreiter, sein Nachfolger, erwischte am Samstag mit dem 2:0 im Topspiel gegen Union Berlin so etwas wie einen Traumstart.

Gegen den Club aus Nürnberg sind die nächsten drei Punkte fest eingeplant, zumal die Gäste mit ein paar Personalsorgen anreisen. Georg Margreitter droht wegen seiner Zehengelenksverletzung erneut auszufallen, auch hinter Dave Bulthuis (Erkältung) steht noch ein kleines Fragezeichen, Ondrej Petrak und Tim Matavz haben diverse Schrammen und Kratzer abbekommen gegen den KSC, dürften aber einsatzfähig sein. "Uns fehlt fast eine komplette Mannschaft", sagt Köllner, Hannover 96 hingegen könnte fast zwei gleichwertige stellen. "Das nimmt uns aber nicht die Hoffnung und die Zuversicht."