Volleyball-EM: Deutschland hungrig auf Medaille

12.10.2015, 13:20 Uhr

„Mein Ziel ist das Finale. Nach so einem Turnierstart kommen Zweifel, aber die Mannschaft ist auf einem guten Weg.“ Der WM-Dritte hatte einen Stotterauftakt in die Europameisterschaft in Bulgarien und Italien hingelegt. Nach Niederlagen in Sofia gegen Bulgarien und die Niederlande glückte erst mit dem nie gefährdeten Erfolg gegen Tschechien der Einzug in die erste K.o.-Runde.

„Man will solange wie möglich hier dabei sein und am Ende mit um die Medaillen spielen“, beteuerte Libero Markus Steuerwald. „Dafür müssen wir uns aber noch steigern.“ Entwicklungspotenzial hat die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen genug. „Wir sind noch nicht auf unserem Level“, erkannte auch Grozer. Der 30-Jährige wird künftig in Südkorea spielen und hat bislang auch nur schleppend in die EM gefunden.

Werbung
Werbung

„Ich weiß auch nicht genau, warum das so ist. Ich finde nicht immer die optimale Position in dieser Halle. Bei den Aufschlägen und auch bei manch hohen Bällen kann man das sehen“, erläuterte der deutsche „Volleyballer des Jahres“ von 2010 bis 2014. „Ich versuche das weiter zu üben. Es ist aber schwer.“

"Eine heiße Kiste"

Belgien hat sich als Zweiter hinter Weltmeister Polen in Gruppe C für die erste K.o.-Runde qualifiziert. „Das kann ein sehr hartes Spiel werden, Belgien kann sehr gut spielen. Es wird nicht einfach“, warnte Grozer vor dem Team von Coach Dominique Baeyens. Vor allem für Heynen wird das Kräftemessen mit seinen Landsleuten etwas besonderes. „Gegen Belgien wird es schwer genug. Unser Trainer hat da einiges an Motivation“, meinte Außenangreifer Denis Kaliberda. „Das wird eine heiße Kiste, auch wegen der Konstellation mit Vital“, stellte Zuspieler Lukas Kampa fest. „Belgien besteht aus vielen guten Einzelspielern. Es ist ein sehr unangenehmer Gegner“, sagte Kapitän Jochen Schöps.

„Das wird ein schwieriges Spiel. Belgien ist eine gute Mannschaft“, räumte Heynen ein. „Für einen Belgier gegen sein eigenes Land zu spielen, da wird es sehr gefühlsmäßig.“ Für emotionale Ausschläge hatte der Mann aus Maaseik schon am Samstag gesorgt. Gegen die Niederlande hatte Heynen nur sein B-Team aufgeboten, um Stammkräfte wie Grozer oder Kaliberda zu schonen und in einem möglichen Viertelfinale Polen aus dem Weg zu gehen. Stattdessen würde nun wieder Bulgarien warten.

Oranje-Coach Gido Vermeulen hatte Heynen nach der deutschen 2:3-Pleite Unsportlichkeit vorgeworfen. „Ich versuche das Beste für meine Mannschaft zu machen – und dafür mache ich alles“, betonte Heynen. „Das Ziel meiner Mannschaft ist das Finale. Wenn wir dorthin wollen, suchen wir uns einen Weg aus, der uns am besten liegt. Warum soll ich einen Weg, der frei liegt, nicht nehmen?“