Wanamaker wins! Darussafaka dämpft Bambergs Laune

30.3.2017, 23:38 Uhr

Achtung, der Floor General übernimmt: Brad Wanamaker war an alter Wirkungsstätte ein Garant für den hauchzarten Darussafaka-Erfolg. © Sportfoto Zink / HMI

Obwohl der Mannschaft von Coach Andrea Trinchieri der sportliche Anreiz fehlte, machte sie von Beginn an deutlich, dass man sich erhobenen Hauptes aus der Euroleague-Saison verabschieden wollte. Nach der schnellen 4:0-Führung der Hausherren kam Istanbul über Brad Wanamaker langsam ins Spiel und gestaltete dieses zunächst ausgeglichen. Der US-Guard zeigte bei seiner Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte, dass er nicht vergessen hat, wo die Körbe in der Bamberger Arena hängen. Per Dreier brachte der frühere Brose-Kapitän sein neues Team erstmals mit 11:10 (7. Min.) in Front.

Maodo Lô pusht das Team

Der Führungswechsel schien Bamberg jedoch zusätzlich zu motivieren, denn die passende Antwort folgte auf dem Fuße -  insbesondere in Person von Maodo Lô. Der Nationalspieler kam Mitte des ersten Viertels ins Spiel und sprühte förmlich vor Spielwitz und Angriffslaune. Allein in den letzten drei Minuten des ersten Quarters besorgte der Guard sieben Punkte und brachte sein Team auf Kurs. Von Lo gepusht kam auch der Rest des Brose-Kaders in einen guten Spielrhythmus – der Vorsprung wuchs im zweiten Viertel bis auf 14 Zähler (35:21, 15. Min.).

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Istanbul, das sich gegen Bambergs Defense extrem schwer tat, drohte in dieser Phase unterzugehen. Wie aggressiv die Domstädter zu Werke gingen, zeigte Daniel Theis mit drei Blocks in einem Darussafaka-Angriff in Perfektion. Dennoch kamen die von David Blatt gecoachten Türken über Wanamaker und Will Clyburn zum Ende der ersten Halbzeit wieder etwas in Schwung, Brose hielt dagegen und nahm ein 40:29 mit in die Halbzeitpause.

Istanbul steigert sich, Bamberg fightet und hält dagegen

Zum Start in den zweiten Durchgang schien Darussafaka noch einmal eine Schippe drauflegen zu können. In erster Linie waren es die beiden ehemaligen Bundesliga-Akteure Wanamaker und Clyburn, die Bambergs Defense jetzt ein ums andere Mal aushebelten und erfolgreich zum Abschluss kamen. Die Brose-Boys versuchten alles, um ihren Gegner weiter auf Distanz zu halten, der Vorsprung der Oberfranken schmolz jedoch stetig weiter zusammen.

Mit dem ersten Angriff im Schlussviertel, den Adrien Moerman - drittbester Darussafaka-Scorer an diesem Abend – per Drei-Punkte-Spiel abschloss, war Bambergs Elf-Punkte-Pausenführung komplett aufgebraucht (58:58). Aufgrund der Spannung wurde diese Partie zusehends intensiver und foullastiger, sodass die Unparteiischen alle Hände voll zu tun hatten. Brose Bamberg wollte sich seinen elften Saisonsieg allerdings nicht so einfach nehmen lassen und mobilisierte letzte Kraftreserven. Keines der beiden Teams konnte sich einen nennenswerten Vorteil erspielen, die Partie lag bis zur Schlusssekunde auf Messers Schneide – und ging am Ende sogar darüber hinaus, mit 84:84 ging es in die Verlängerung.

Brad brilliert

Auch in der Overtime investierten beide Seiten alles, um den Sieg auf der Habenseite verbuchen zu können. Am Ende fehlte den Oberfranken jedoch wieder einmal das Quäntchen Glück, denn Darussafaka Dogus Istanbul nahm den 99:97-Sieg mit nach Hause. Trotz allem Engagement brachten die Hausherren, die sich im Spielverlauf zu viele Turnover (12:5) erlaubten, in erster Linie ihren ehemaligen Spieler Brad Wanamaker nicht unter Kontrolle.

Der nimmermüde US-Guard brillierte am Ende mit 30 Punkten und sechs Assists. An seiner Seite hatte er Will Clyburn (26) und Adrien Moerman (19). Aus dem homogenen Brose-Team ragten Nikos Zisis (elf Punkte, elf Assists) und Nicoló Melli (zwölf Punkte, zehn Rebounds) mit je einem starken Double-Double heraus.

Brose Bamberg: Causeur (15 Punkte), Theis (13), Lô (13), Melli (12), Zisis (11), Miller (11), McNeal (8), Radosevic (4), Heckmann (4), Veremeenko (4), Staiger (2)

Darussafaka Dogus Istanbul: Wanamaker (30), Clyburn (26), Moerman (19), Harangody (10), Wilbekin (9), Anderson (3), Zizic (2), Batuk, Bertans