WM-Affäre: Zwanziger droht Ungemach

29.1.2016, 22:57 Uhr

Rückt ins Zentrum der WM-Affäre: Theo Zwanziger (links) © dpa

Erst Zwanziger habe einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge die genaue Summe für die dubiose Zahlung von 6,7 Millionen Euro festgesetzt, sollen demnach Recherchen der SZ, von NDR und WDR ergeben haben. Dies hätten die Ermittler der Kanzlei Freshfields, die beim DFB die Affäre aufklären sollen, durch handschriftliche Notizen des einstigen Spitzenfunktionärs auf einem entsprechenden Dokument festgestellt.

"Dummes Zeug" - "Geschwätz von DFB-Leuten"

Zwanziger bestritt in der SZ diese Darstellung. Dies sei "dummes Zeug" und das "Geschwätz von DFB-Leuten". Der frühere Verbandschef hatte den DFB im Unfrieden verlassen und sich später eine Fehde mit seinem inzwischen zurückgetretenen Nachfolger Wolfgang Niersbach geliefert. Mit der verdächtigen Zahlung war er angeblich in seiner Rolle als Finanzchef des Organisationskomitees für die WM 2006 befasst.

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Zwanzigers Anwalt Hans-Jörg Metz hat die Vorwürfe in Medienberichten gegen den früheren DFB-Präsidenten in der WM-Affäre beim DFB am Samstag zurückgewiesen. "Der jetzt angesprochene Vermerk vom April 2005 ist uns seit über drei Monaten aus der Befragung durch die Kanzlei Freshfields bekannt und stellt keine wirkliche Neuigkeit im Verfahren dar", heißt es in veröffentlichten "Medieninformationen zur Berichterstattung in der Süddeutschen Zeitung vom 29.01.2016".

Der Millionenbetrag war zunächst offenbar als Darlehen des früheren Adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus an den Weltverband FIFA geflossen. Auf diesem Wege wollte sich das WM-OK angeblich einen Zuschuss der FIFA in Höhe von 170 Millionen Euro sichern. Als Dreyfus später das Geld vom DFB zurückforderte, soll das OK die 6,7 Millionen Euro auf ein FIFA-Konto überwiesen haben, damit es von dort weiter an den Franzosen fließt. Zwanziger soll dem Bericht zufolge die vom OK-Aufsichtsrat dafür bewilligte Summe von sieben Millionen Euro um 300 000 Euro für Personalkosten gekürzt und somit dem ursprünglichen Darlehensbetrag angepasst haben.

Auch die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt in der Sache unter anderem gegen Zwanziger wegen eines möglichen Steuervergehens. Diesen Vorwurf bestreitet der Ex-Chef des DFB ebenfalls.