Zum vorerst letzten Mal: Europäisches Flair in Bamberg

5.4.2017, 13:15 Uhr

Das Hinspiel in Istanbul gewannen die Oberfranken bei Pleiß' Galatasaray mit 90:75. © dpa

Obwohl Trainer Andrea Trinchieri von seinen Akteuren von Beginn an einen Auftritt mit "Herz und Leidenschaft" erwartet, geht es für beide Seiten um nichts mehr. Sowohl der amtierende Eurocup-Champion, als auch die Oberfranken stehen mit zehn Siegen im Niemandsland der Tabelle und kämpfen lediglich um die bestmögliche Abschlussplatzierung.

Während die Bamberger trotz vieler knapper Niederlagen im Grunde mit dem Saisonverlauf auf internationalem Parkett zufrieden sein können - auch wenn die Playoffs im Bereich des Möglichen gewesen wären - hatten sich die Verantwortlichen in Istanbul ihre Teilnahme an der Basketball-Königsklasse sicherlich ganz anders vorgestellt. Als amtierender Eurocup-Champion gestartet, holte Galatasaray aus den ersten 15 Spielen gerade einmal vier Siege. Erst in der Rückrunde fand sich das Team von Headcoach Ergin Ataman etwas besser zurecht und stockte sein Punktekonto weiter auf.

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Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten

Zwar wird in den Istanbuler Stats immer noch Veteran-Shooter Justin Dentmon mit 12,3 Punkten als Topscorer geführt, die Hauptlast der Gala-Offensive liegt mittlerweile jedoch auf den Schultern von Vladimir Micov, Sinan Guler und Alex Tyus. Das Trio trägt den Angriff der Türken mit jeweils knapp um die zehn Zähler und kompensiert damit Dentmon, der sich schon nach acht Euroleague-Partien wieder aus der türkischen Metropole verabschiedet hat.

Zum Kader der Bosporus-Korbjäger gehört auch der frühere Bamberger Publikumsliebling Tibor Pleiß, der von 2009 bis 2012 das Brose-Dress trug. Der Center kommt auf 7,7 Punkte sowie 4,7 Rebounds und steht dafür knapp 17 Minuten auf dem Feld. In Sachen Rebounds wird der Nationalmannschaftscenter noch vom 15 Zentimeter kleineren Alex Tyus (2,03m) übertroffen, der mit 5,2 eingesammelten Abprallern den teaminternen Bestwert aufstellt. Die Regie im Spiel führt Sinan Guler (5,7 Assists), der bereits vier der fünf großen Istanbuler Teams in seiner Vita stehen hat - einzig das Trikot von Fenerbahce trug er noch nie.

Comeback von Strelnieks

Im Hinspiel holten sich die Oberfranken zwar ihren zweiten von insgesamt vier Auswärtssiegen, hatten da aber insbesondere mit Austin Daye ihre Probleme. Der Center erzielte 20 Punkte, konnte die 75:90 Niederlage seines Teams aber nicht verhindern. Bambergs Sieggarant war damals Janis Strelnieks mit 18 Punkten. Rechtzeitig zum Rückspiel meldete sich der Lette am vergangenen Sonntag beim knappen 71:70-Erfolg in Göttingen wieder zurück und schlüpfte dabei gleich wieder in die Rolle des Brose-Topscorers (zwölf Punkte).

Alleine kann es Bambergs Scharfschütze nach seiner 42-tägigen Verletzungspause natürlich nicht richten. Daher fordert Andrea Trinchieri, dass sein spielendes Personal fokussiert über die ganzen 40 Minuten zu Werke geht und die eigenen Fehler minimiert. Zwar ist diese Partie aus Bamberger Sicht sportlich vollkommen bedeutungslos, der gewohnte Spielrhythmus bleibt dem Meister und Pokalsieger aber weiterhin erhalten. Schon am Sonntag steht das bereits dritte Oberfrankenderby dieser Saison (Hinrunde und Pokal-Qualifikation) zuhause gegen Medi Bayreuth an, ehe am 13. April die Walter Tigers aus Tübingen in die Domstadt kommen.