Ungewöhnliche "Nerds"-Werke in Erlangen

22.4.2015, 17:40 Uhr

Anfang des Jahres kam die Anfrage rein, danach malten ISA und kL52 „wie Sau“. So sagt es Sebastian Lohmaier, der sich hinter dem Synonym mit der Zahl verbirgt. Derzeit ist ihre gemeinsame Ausstellung „Nerds“ im Free Willy in Erlangen zu sehen. Ihre dort präsentierten Werke schlagen dabei die Brücke von UrbanArt zum Cartoon, von Graffiti zur Videospielkultur.

Das Ende der Neunziger und die Popkultur dieser Zeit sind dabei die Inspiration für ihre Bilder gewesen, die sie für die Ausstellung gemalt haben. Die einprägsamen Momente mit Decke und Cornflakes-Schüssel vor dem Fernseher am Samstagmorgen und die Nächte mit dem GameBoy in den Händen. „Wir haben uns da gesagt: „Lass uns mal richtig rumnerden“, so Lohmaier. Und das übergeordnete Thema schließt nicht aus, dass beide aus ihrem jeweiligen Stil das Beste herausholen.

Denn während sich kL52 im cartoonigen Bereich bewegt, peilt ISA eher einen realistischeren und greifbareren Stil mit seinen Bildern an. Tipps gaben sich die beiden Künstler im Schaffensprozess - und so können sich die Betrachter auch auf den ein oder anderen Querverweis in den Werken selbst freuen.

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Neben den großformatigen Bildern, die das Augenmerk der Ausstellung sind, gibt es auch kleinere Exponate der beiden Nürnberger. Für „Nerds“ haben sie alles neu gemacht.

Und zudem gibt es einen Einblick auf das Schaffen von ISA, den es in so einem Rahmen noch nicht gab. „Er malt nur, das sieht aber niemand, weil er nie ausstellt — bis jetzt“, sagt der 30-Jährige. Vor ein paar Wochen gab es die Bilder schon in Nürnberg in der Nordkurve zu sehen.

Kennen gelernt haben sich die beiden schon vor zehn Jahren, dann aus den Augen verloren. Jetzt sind kL52 und ISA fast Nachbarn in Nürnberg, bei einer Kunstaktion im letzten Sommer haben sich die Beiden auf dem AEG-Gelände wiedergetroffen. Als dann Anfang des Jahres die Anfrage für eine gemeinsame Ausstellung kam, sagten beide Künstler sofort zu.

Für „Nerds“ hat er ebenfalls mit seiner Technik gespielt, hat Marker und Sprühdose kombiniert auf einem Ausstellungsstück. „Da sieht man auch kleine Details, die man sich vielleicht sonst an der Wand sparen würde.“

Auf dem Flyer prangt thematisch passend ein großer Game-Boy, die vielleicht wichtigste Spielkonsole der Neunziger. Damit weiß jeder direkt, wohin die Reise bei „Nerds“ geht. Die gemeinsamen Schnittstellen sind wichtig, die eigene Interpretation und das Spiel damit aber auch. Eine ganze Ausstellung zum „Abnerden“ eben.

Die Ausstellung ist im „Free Willy“, Hauptstraße 84, in Erlangen zu sehen. Öffnungszeiten: Mo.: 12 - 15.30 Uhr, Di.: 17 - 22 Uhr, Mi.: 16 - 18 Uhr, Do. 13.30 - 15.30 Uhr und So. 14 - 18 Uhr.