VfL-Baskets stehen vor schwieriger Jubiläumssaison

21.9.2019, 07:08 Uhr

Zum Auftakt der neuen Saison – zugleich die zehnte in der 1. Regio und damit ein Jubiläumsjahr – heißt der Gegner am Samstag, 21. September, um 19 Uhr erneut Jena II. Die Reserve des Zweitligisten (ProA) hält der VfL-Trainer Stephan Harlander "für eine der stärksten Mannschaften in der 1. Regionalliga. Sie arbeiten sehr professionell und hatten eine starke Vorbereitung." Zur Qualität des Gegners kommen bei Treuchtlingen die eigenen, personellen Sorgen. Gegenüber dem Saisonbeginn im September 2018 haben die Korbjäger aus dem Altmühltal mit Tim Eisenberger, Peter Zeis und Robin Seeberger drei wichtige Leute verloren.

"Ich will nicht schwarzmalen, aber der Aderlass in den vergangenen Jahren war und ist einfach zu groß", stellt Harlander fest und verweist auf die vielen Akteure, die aus beruflichen, gesundheitlichen, sportlichen und teils auch anderen Gründen nicht mehr für die "Erste" zur Verfügung stehen. Die Liste ist lang und reicht von den drei Brüderpaaren Fabian und Sebastian Ferschl, Volker und Marius Lang, Leon und David Fruth über Peter Maischak, Florens Remmele, Jonas Rauch, Nico Jahnel, Alexandros Mavropoulos, Tobias Heinz und Jonas Rauch bis zum erwähnten Trio Eisenberger, Zeis und Seeberger. Das ist aus Harlanders Sicht gut und gerne eine Mannschaft mit ProB-Potenzial, wenn man vielleicht noch Stefan Schmoll hinzunehmen würde.

Kader: von 15 bis 29 Jahren

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Der Kapitän (und Abteilungsleiter) ist weiter an Bord und wird die Mannschaft zusammen mit Claudio Huhn anführen. Diese beiden sind mit 29 Jahren zugleich die Routiniers. In jene Kategorie fallen auch Dreipunkte-Spezialist Simon Geiselsöder (28) und Rückkehrer Arne Stecher (27). Fest Größen sind ferner Florian Beierlein, Jonathan Schwarz und Kevin Vogt, die mit jeweils 23 Jahren in der Alters-Skala folgen und gefühlt schon "ewig" dabei sind. Jüngster im Kader ist der erst 15-jährige Neuzugang Moritz Eckert aus Weißenburg.

Bei den jüngeren Spielern ruhen die Hoffnungen vor allem auf Luca Wörrlein. Der 18-Jährige war der Shootingstar und erzielte im Schnitt bei seinen 17 Einsätzen bereits 7,6 Punkte pro Spiel. In den Testspielen avancierte er zum Topscorer und wird auch angesichts der personellen Veränderungen noch mehr in der Verantwortung stehen.

"Luca hat sich glänzend weiterentwickelt", stellt Trainer Harlander fest und hofft, dass der Youngster trotz Knie- und Leistenproblemen sein Potenzial schon beim Start gegen Jena ausschöpfen kann. Ebenfalls bangen muss der Coach um Claudio Huhn, der sich mit einer hartnäckigen Knöchelverletzung herumplagt. Sicher ausfallen wird in den ersten Wochen Moritz Schwarz nach einer Zehen-Operation.

So kann sich der ohnehin schon recht kleine 13-Mann-Kader schnell weiter reduzieren. Harlander spricht von einer "ganz schwierigen Situation", die auch die Vorzeichen gegenüber den vergangenen Jahren mit einem stetigen Bergauf und permanenten Spitzenplätzen verändert. "Für uns geht es darum, zehn Spiele zu gewinnen, die im Normalfall den sicheren Klassenerhalt bedeuten", betont der langjährige VfL-Coach.

Auch aus Sicht von Stefan Schmoll steht aufgrund der personellen Verluste der Klassenerhalt im Vordergrund. "Von mehr brauchen wir nicht zu träumen", sagt der Abteilungsleiter. Nach seinen Worten wird es auch spannend, wie Mannschaft und Fans es nach den erfolgsverwöhnten Jahren verkraften werden, wenn möglicherweise deutlich mehr Niederlagen hinzukommen als zuletzt gewohnt.

Gerade auf die Unterstützung der Zuschauer baut man beim VfL. Trotz eines Rückgangs in der vergangenen Saison haben die Treuchtlinger Basketballer ein Stammpublikum von 300 bis 400 Leuten, was in der Liga immer noch einen Spitzenwert darstellt. Nach dem mehrere Jahre anhaltenden Hype (Harlander: "Das war unglaublich"), ist aus Sicht des Trainers zuletzt wieder ein Stück weit Normalität eingekehrt. Allerdings hat man auch heuer wieder im Vorfeld rund 150 Dauerkarten verkauft, was die Treue der Fans unterstreicht. . .

. . . und zeigt, dass sie den Treuchtlinger Weg mit eigenen Leuten sowie mit einem nachhaltigen Amateur- und Nachwuchskonzept mitgehen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die zweite Mannschaft, die eine Woche später in der Bayernliga Mitte auswärts in Freising startet, sowie die U16, die sich ebenfalls für die Bayernliga qualifiziert hat und am 5. Oktober in Rosenheim ihr Debüt feiert.

Die Nachwuchsarbeit ist den VfL-Baskets enorm wichtig, auch wenn die erste Mannschaft meist im Vordergrund ist. In der 1. Regio steht das Team sicherlich vor einer kniffligen Jubiläumssaison, vor welcher Trainer Harlander allerdings nicht bange ist: "Wir werden was hinstellen, wir sind eingespielt und die Spieler wissen, um was es geht." Für den Coach ist die "mentale Verfassung" in der neuen Situation besonders wichtig.

Der VfL hätte es sich letztlich leichter machen und neue, gestandene Spieler von auswärts anwerben können. Die "aktive Rekrutierung" von Neuzugängen gehört aber weiterhin nicht zum Konzept der Treuchtlinger Basketball-Abteilung. Vielmehr sieht Harlander in der derzeitigen Situation eine "schöne Underdog-Geschichte", bei der es auch darauf ankommt, wie die Spielzeit, die Zeis, Eisenberger und Seeberger freigemacht haben, von den anderen Spielern genutzt wird.

Für Stefan Schmoll stehen in der neuen Saison neben dem Klassenerhalt auch die Weiterentwicklung der Mannschaft und der Spaß im Vordergrund. Und eines kann der VfL-Kapitän trotz allen Umbruchs stellvertretend für das Team versprechen: "Wir werden richtig Gas geben." Das gilt auch für den Start gegen Jena.

Der Kader: Yannick Rapke, Kevin Vogt (23), 6 Moritz Schwarz (19), Simon Geißelsöder (28), Claudio Huhn (29), Stefan Schmoll (29), Tobias Hornn (19) Florian Beierlein (23), Luca Wörrlein (18), Jonathan Schwarz (23), Arne Stecher (27), Moritz Eckert (15), Moritz Rettner (22); Trainer: Stephan Harlander (50).

Spielplan Vorrunde

Samstag, 21. September, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – Science City Jena II

Samstag, 28. September 19.30 Uhr

Herzogenaurach – VfL Treuchtlingen

Donnerstag, 3. Oktober, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – BC Hellenen München

Samstag, 5. Oktober, 19.00 Uhr

SB DJK Rosenheim – VfL Treuchtlingen

Samstag, 12. Oktober, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – TTL Bamberg

Sonntag, 20. Oktober, 17.00 Uhr

TSV Breitengüßbach – VfL Treuchtlingen

Samstag, 26. Oktober, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – hapa Ansbach

Samstag, 9. November, 15.00 Uhr

FC Bayern München III – VfL Treuchtlingen

Samstag, 16. November, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – Regnitztal Baskets

Sonntag, 24. November, 16.00 Uhr

Baskets Vilsbiburg – VfL Treuchtlingen

Samstag, 30. November, 19.00 Uhr

TuS Bad Aibling – VfL Treuchtlingen

Samstag, 7. Dezember, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – MTSV Schwabing

Samstag, 14. Dezember, 19.30 Uhr

BG Leitershofen – VfL Treuchtlingen

Spielplan Rückrunde

Samstag, 21. Dezember, 19.00 Uhr

Science City Jena II – VfL Treuchtlingen

Samstag, 11. Januar, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – Herzogenaurach

Samstag, 18. Januar, 20.00 Uhr

BC Hellenen München – VfL Treuchtlingen

Samstag, 25. Januar, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – SB DJK Rosenheim

Samstag, 1. Februar, 15.00 Uhr

TTL Bamberg – VfL Treuchtlingen

Samstag, 8. Februar, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – TSV Breitengüßbach

Samstag, 15. Februar, 19.30 Uhr

hapa Ansbach – VfL Treuchtlingen

Samstag, 22. Februar, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – FC Bayern München III

Sonntag, 8. März, 16.00 Uhr

Regnitztal Baskets – VfL Treuchtlingen

Samstag, 14. März, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – Baskets Vilsbiburg

Samstag, 21. März, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – TuS Bad Aibling

Samstag, 28. März, 15.00 Uhr

MTSV Schwabing – VfL Treuchtlingen

Samstag, 4. April, 19.00 Uhr

VfL Treuchtlingen – BG Leitershofen