Erste Tarifverhandlung ohne Ergebnis

Auch im KFZ-Handwerk stehen jetzt Warnstreiks bevor

31.3.2023, 13:46 Uhr

Ein KFZ-Mechaniker wartet in einer Werkstatt einen elektrisch angetriebenen Vorführwagen. Ab dem 3. April ist auch das KFZ-Handwerk in Bayern zu Streiks aufgerufen. © Marijan Murat/dpa

„Mit ihrem mickrigen Angebot zwingen uns die Arbeitgeber auf die Straße", sagt Josef Brunner, Verhandlungsführer der IG Metall Bayern. „Die Beschäftigten in den Werkstätten und Autohäusern leiden sehr unter den enormen Preissteigerungen." Deshalb brauchten sie schnell deutlich mehr Geld. Die Betriebe könnten sich das locker leisten; das KFZ-Handwerk brumme und mache gute Geschäfte.

Fachkräfte gehen

"Mit guten Entgeltsteigerungen können die Betriebe auch ihre Attraktivität im Ringen um Fachkräfte steigern, sonst droht der Branche ein Aderlass an Fachkräften", erklärt Brunner. Das untermauert eine IG Metall-Befragung unter Beschäftigten im bayerischen KFZ-Handwerk: 78 Prozent sagten, ihr Betrieb verliere derzeit Fachkräfte. 61 Prozent haben eine große oder sehr große Bereitschaft, den Betrieb oder sogar die Branche zu wechseln. 85 Prozent berichten von einer guten Auftragslage ihres Betriebes. 91 Prozent spüren die Preissteigerungen in ihrem Geldbeutel sehr.

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Die IG Metall fordert für die Beschäftigten 8,5 Prozent mehr Geld und eine soziale Komponente, zum Beispiel in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional um 150 Euro steigen. Die Laufzeit solle zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber hätten in der ersten Tarifverhandlung lediglich drei Prozent mehr Geld ab Juli 2023 und weitere drei Prozent mehr Geld ab Juli 2024 geboten.

Die Friedenspflicht endet in der Nacht zum 1. April, danach sind Warnstreiks möglich. Die zweite Tarifverhandlung ist für den 25. April in Nürnberg angesetzt.