Kein Investor gefunden

Beliebter Schreibwarenhändler insolvent - Ausverkauf in Nürnberger Filiale

19.5.2022, 10:54 Uhr

"Wir schliessen - Alles Reduziert" steht auf einem Schild am Eingang zu einem Staples-Büromarkt.  © Christian Charisius, dpa

Während Verbraucher auf Schnäppchenjagd gehen, steht für die bundesweit 700 Mitarbeitenden der Officecentre GmbH (mit der Handelskette Staples) die berufliche Existenz auf dem Spiel. Trotz intensiver Suche habe ein "Investor, der in der Lage ist, den Geschäftsbetrieb der auf den Verkauf von Büroartikeln spezialisierten Gesellschaft langfristig fortzuführen" nicht gefunden werden können, teilt Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz mit. Das Insolvenzverfahren sei deshalb am 1. Mai 2022 eröffnet worden.

Gespräche mit 120 Unternehmen

Das Amtsgericht Hamburg hatte Undritz am 7. Februar 2022 zum vorläufigen Insolvenzverwalter des Schreibwarenhändlers mit bundesweit 50 Standorten bestellt. Einer davon ist in der Sigmundstraße in Nürnberg-Höfen. Bei der dann folgenden Investorensuche seien über 120 potenzielle Erwerber angesprochen worden, berichtet Undritz. Mit mehreren Interessenten seien bis Ende April 2022 Verhandlungen geführt worden: ergebnislos, wie jetzt bekannt wurde.

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"Für alle Mitarbeitenden ist es ausgesprochen schmerzhaft, zu erleben, dass ein eigentlich gesundes und profitables Geschäftsmodell – bedingt durch die Corona-Situation – in diese Lage gekommen ist und am Ende nicht zu retten war", resümierte der Geschäftsführer der Officecentre GmbH, Oliver Lux. "Wir werden dafür Sorge tragen, dass Löhne und Gehälter durch einen erfolgreichen Abverkauf der Ware möglichst lange gezahlt werden können und die Mitarbeitenden bei der Suche nach neuen Beschäftigungen unterstützen."

Großhandelssparte nicht betroffen

In den Filialen läuft deshalb der Ausverkauf. Der Webshop ist bereits seit dem 29. April 2022 geschlossen. Das Geschäft der früheren Staples-Großhandelssparte läuft indes unverändert und offenbar sogar sehr gut weiter, wie die Deutsche Presseagentur meldet. Den Großhandel hatte bereits im Februar 2022 der französische Bürospezialist Lyreco übernommen.