Betrug bei Corona-Hilfen: Über 1400 Verdachtsfälle in Bayern

3.12.2020, 12:57 Uhr

Die Gastronomie in Deutschland ist von der Pandemie stark betroffen. Corona-Hilfen von Bund und Ländern sollen ihr helfen, finanziell über die Runden zu kommen. © Sebastian Gollnow, dpa

Betrüger versuchten, die Corona-Hilfsprogramme von Land und Bund auszunutzen und sich selbst zu bereichern, teilt das BLKA mit. Bisher seie schon mehr als 1400 relevante Vorgänge bekannt geworden, darunter 1120 Verdachtsfälle von Subventionsbetrug bei Corona-Soforthilfe und Überbrückungshilfe. Bei weiteren gut 300 Fällen gehe es zum Beispiel um Betrug bei der Künstlerhilfe.

Schaden von mindestens fünf Millionen Euro

"Die Ermittler arbeiten mit Hochdruck daran, Tatverdächtige festzunehmen", versichert die Behörde. Wie hoch der bisherige Schaden sei, könne zwar noch nicht abschließend bewertet werden. Man gehe aber von mindestens fünf Millionen Euro aus. "Hinzu kommt, dass bei einer nicht geringen Zahl an Fällen das Geld entweder nicht ausbezahlt wurde, oder es den beteiligten Stellen gelang, das Geld dank schneller Arbeit zurückzuholen."

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Weil die Verdachtsfälle so zahlreich und unterschiedliche gelagert seien, seien die Ermittlungen für die Polizei eine Herausforderung. "Manches Mal müssen die Beamten prüfen, ob sich der Antragsteller einfach nur geirrt hat und gar keine Straftat vorliegt", erläurter das BLKA.



In manchen Fällen hätten Täter allerdings auch einfach Unternehmen erfunden, in deren Namen sie Hilfe beantragen. "Es kommt jedoch auch vor, dass Täter die Daten von real existierenden Unternehmen missbrauchen."

Betrug über mehrere Bundesländer hinweg

Die Behörde nennt als Beispiel einen besonders schwerwiegenden Fall, in dem Kriminelle versucht hätten, mit Scheinidentitäten in mindestens 91 Fällen und in mehreren Bundesländern, darunter Bayern, Corona-Soforthilfe in Höhe von 2,5 Millionen Euro zu kassieren. Der Polizei sei es aber gelungen, den Täter festzunehmen.