"Autopilot"-Software

Erhöhte Unfall-Gefahr: Tesla muss Hunderttausende Autos zurückrufen

16.2.2023, 21:42 Uhr

Neue Autos von Tesla werden im Tesla-Elektroautowerk auf einen Transporter geladen. (Symbolbild) © Ben Margot, dpa

Der Elektroauto-Hersteller gab die offiziell als Rückrufaktion geführte Aktualisierung am Donnerstag bei der Verkehrssicherheits-Behörde NHTSA bekannt. Die NHTSA untersuchte die Test-Version nach mehreren Zwischenfällen und Beschwerden.

Tesla nennt die fortgeschrittene "Autopilot"-Version "Full Self-Driving" (komplett selbstfahrend), auch wenn sie das Fahrzeug nicht zum autonomen Auto macht, sondern nach gängiger Klassifizierung weiter nur ein Fahrassistenzsystem ist. Die FSD-Software soll unter anderem Ampeln sowie Verkehrsschilder berücksichtigen - und damit durch die Stadt navigieren können. Vom Rückruf betroffen sind die Fahrzeuge 2016-2023 Model S, Model X, 2017-2023 Model 3 und 2020-2023 Model Y. Für die betreffenden Modelle müsse der Autobauer nun ein Online-Update durchführen.

US-Autofahrer können FSD aktuell in einer Beta-Testversion nutzen. In Videos war in den vergangenen Monaten immer wieder zu sehen, wie die FSD-Software Fehler im Straßenverkehr machte, die zu Unfällen führen könnten. Laut der Rückruf-Notiz können FSD-Fahrzeuge auf Kreuzungen Stoppschilder missachten und aus Abbiege-Spuren geradeaus fahren. Außerdem könnten die Autos auf Kreuzungen bei gelbem Ampelsignal ohne gebührende Vorsicht fahren. Auch reagierten sie zum Teil unzureichend auf veränderte Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Werbung
Werbung

Der Notiz zufolge wurde Tesla Ende Januar von der NHTSA zu einer formellen Rückruf-Aktion aufgefordert. Der Autobauer sei zwar nicht mit der Analyse der Behörde einverstanden gewesen, habe sich aber "aus Vorsicht" für einen freiwilligen Rückruf entschieden. Insgesamt seien 362 758 Fahrzeuge der Baujahre 2016 bis 2023 betroffen, auf denen die FSD-Software genutzt wird oder ihre Installation ansteht.