Nach Corona-Ausbruch: Tönnies schlachtet wieder mehr Schweine

3.8.2020, 16:19 Uhr

Zwei Schweine beißen in einem Transporter in das Gitter, als der Wagen auf das Betriebsgelände von Tönnies fährt. Bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück darf wieder mehr geschlachtet werden.  © David Inderlied, dpa

Die Schlachtung und Zerlegung von Schweinen sei seit Freitag in Absprache mit den Behörden weiter hochgefahren worden, teilte ein Tönnies-Konzernsprecher mit. Knapp mehr als 4000 Mitarbeiter seien in dem Betrieb wieder aktiv.

Nach dem Corona-Ausbruch beim größten deutschen Schlachtbetrieb hatte die zuständige Aufsicht zuletzt nur der Einsatz einer Schicht erlaubt. Ziel sei es nun, im nächsten Schritt 15.000 Schweine pro Tag zu schlachten, sagte der Sprecher.

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Der Betrieb musste wegen hoher Corona-Infektionszahlen in der Belegschaft von Mitte Juni bis Mitte Juli pausieren. Nach der Umsetzung eines verschärften Hygienekonzepts, dem Einbau neuer Filtertechnik und trennenden Plexiglasscheiben zwischen den Arbeitern durfte Tönnies mit einer Schicht beginnen und bis zu 8000 Schweine schlachten. Vor der Corona-Krise durfte Tönnies in Rheda-Wiedenbrück bis zu 30.000 Schweine am Tag schlachten. Dieser Rahmen aber wurde nicht ausgeschöpft. Je nach Marktlage waren es nach Konzern-Angaben bis zu 25.000 Tiere.

Dutzende Fälle in dänischem Betrieb

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb in Dänemark sind mittlerweile 79 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der dänische Fleischverarbeiter Danish Crown mitteilt, ist die Gesamtzahl der Infektionen in dem Betrieb in Ringsted damit seit Samstag um 17 nachgewiesene Fälle angestiegen. Um das Risiko einer weiteren Corona-Verbreitung zu begrenzen, fange man nun damit an, die Körpertemperatur aller Mitarbeiter zu messen.

Danish Crown war vor knapp einer Woche von einem ersten Corona-Fall unter den Mitarbeitern in Ringsted informiert worden. In dem dortigen Betrieb werden wöchentlich normalerweise rund 35.000 Schweine geschlachtet, was nun aber deutlich zurückgefahren wurde. Mittlerweile wurde dort auch ein mobiles Testzentrum errichtet, in dem alle Mitarbeiter in den kommenden sieben Wochen mindestens einmal wöchentlich auf Corona getestet werden sollen.