"Todesstoß": Erster Aufstand gegen das Böller-Verbot - Tausende Jobs in Gefahr

Den 3000 Beschäftigten der Branche drohe die Arbeitslosigkeit, warnte der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) am Donnerstag. "Mit der Entscheidung gegen Feuerwerk haben Bund und Länder auf Basis von falsch gesetzter Panik riskiert, dass es jetzt endgültig aus sein könnte für unsere Branche", sagte der VPI-Vorsitzende Thomas Schreiber.

Legales Silvesterfeuerwerk führe weder dazu, dass die Notaufnahmen an Silvester ein Problem hätten, noch dazu, dass sich die Situation auf den Intensivstationen verschärfe, sagte Schreiber. "Die Probleme sind übermäßiger Alkoholgenuss und illegale Feuerwerksprodukte."

Klaus Gotzen, Geschäftsführer des VPI, sagte: "Das ist ein symbolisches Verbot auf unserem Rücken und ohne Wirkung." Dabei werde eine gesamte Industrie sich selbst und der drohenden Insolvenz überlassen.

Auch in der Region sind die Auswirkungen bereits zu spüren. Christine Hack steht in einer großen Halle zwischen Kartons und Fließbändern. "Ich bin traurig, weil wir schon viel investiert haben", sagt die Frau, die beim oberfränkischen Feuerwerkshändler Röder beschäftigt ist, der Agentur News5. Hunderte Pakete wurden bereits bestellt, verpackt und sortiert - nun muss alles wieder rückgängig gemacht werden. "Ich finde es tragisch, dass Bestellungen gemacht werden, dass Leute sich auf Silvester freuen, und jetzt wieder relativ kurzfristig alles abgesagt wird."

Für ihren Chef ist die Entscheidung noch auf einer anderen Ebene tragisch. "Für uns selbst wird es auf etwa 3,5 Millionen Euro hinauslaufen," schätzt der Geschäftsführer Heiko Röder. Zwar sind entsprechende Wirtschaftshilfen geplant, wann und in welchem Umfang diese kommen, ist aber noch unklar.