Trübe Aussichten für deutsche Solarfirmen im neuen Jahr

5.1.2012, 00:00 Uhr

Die Hersteller aus China drängen dank staatlicher Unterstützung mit Billigangeboten in den ohnehin schwachen Markt und sorgen für Preiseinbrüche. Für Solarzellen fielen sie laut Experten 2011 um bis zu 50 Prozent. Einigen deutschen Vertretern kommen die Chinesen aber wie gerufen. Jüngstes Beispiel: Die chinesische LDK Solar will die süddeutsche Sunways übernehmen.

Der Einstieg von LDK Solar als einer der umsatzstärksten Photovoltaik-Konzerne der Welt kommt Sunways gelegen. Das Unternehmen aus Konstanz, das unter anderem Photovoltaik-Installationen für Gebäudefassaden baut, schrieb in den ersten neun Monaten 2011 einen Verlust von 8,7 Mio. €. Den Chinesen geht es um die Marke. Eine Investition in ein deutsches Unternehmen erleichtert den Markteintritt hierzulande.

Auf der anderen Seite stehen die Unternehmen, die erbittert gegen die Konkurrenz aus China kämpfen, allen voran die Bonner Solarworld. Das Unternehmen geht in den USA rechtlich gegen Dumpingpreise aus China vor und hofft, dass bald Zölle auf chinesische Lieferungen eingeführt werden. Offizielle Mitstreiter im Kampf gegen die Billiganbieter aus Fernost findet Solarworld auf die Schnelle aber weder in Deutschland noch in den USA – zu sehr sind die Unternehmen schon heute im Handel mit den Chinesen verwoben. So oder so wird auch das Jahr 2012 für die Solarfirmen zur Herausforderung. Experten rechnen mit weiteren Pleiten.

Mehr zahlen für grünen Strom

Alle erneuerbaren Energien zusammengenommen, kommen in Deutschland auf 20 Prozent der Energieproduktion. Die Bevölkerung steht einer Umfrage zufolge hinter dem Ausbau der Erneuerbaren. 61 Prozent der Deutschen würden für den Ausbau des Öko-Stroms höhere Strompreise in Kauf nehmen, ergab die Untersuchung des Forsa-Instituts.

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