Universa mit höheren Einnahmen und Erträgen

28.6.2017, 18:38 Uhr

Das Ergebnis nach Steuern gibt der Versicherer mit 110,7 Millionen Euro an – ein Plus von 5,6 Prozent. Knapp 92 Millionen Euro, rund acht Millionen mehr als im Vorjahr, fließen davon über Beitragsrückerstattungen an die versicherten Mitglieder. "Wir konnten uns als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit in einem hart umkämpften Markt und unter schwierigen Kapitalmarktbedingungen erneut gut behaupten", kommentierte Vorstandssprecher Michael Baulig die Jahresergebnisse.

Bei den Erträgen aus Kapitalanlagen konnte sich auch der Nürnberger Versicherer den Folgen der Niedrigzinspolitik nicht ganz entziehen. Zwar stieg der Bestand an Kapitalanlagen von rund 5,2 auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Daraus wurde aber ein geringeres Ergebnis von 190,4 Millionen Euro erzielt. Das waren sieben Millionen weniger als im Vorjahr.

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Größter Bereich bei der Universa ist die Krankenversicherung. Dort stiegen laut eigenen Angaben die Bruttobeitragseinnahmen von 545,9 auf 552,2 Millionen Euro. Die Zahl der vollversicherten Personen ging mit 142 367 (Vorjahr 143 031) leicht zurück. Eine "besonders starke Nachfrage" stellte die Versicherung bei ambulanten und zahnärztlichen Zusatzversicherungen fest. In dieser Sparte versichert das Unternehmen fast 349 000 Menschen. Die Universa, die sich als "älteste private Krankenversicherung Deutschlands" bezeichnet, führte vom Ertrag 75,5 Millionen Euro der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zu – ein Rekord. Er soll "vorrangig zur Limitierung bei Beitragsanpassungen und damit zur langfristigen Beitragsstabilität verwendet" werden, so Baulig.

In der Lebensversicherung, die in diesem Jahr ihren 160. Geburtstag feiert, stiegen die Bruttobeitragseinnahmen um 0,8 Prozent auf 115,6 Millionen Euro, während der Markt insgesamt um 2,2 Prozent schrumpfte. Wachstumstreiber seien die Berufsunfähigkeitsversicherung sowie die fondsgebundene Rentenversicherung gewesen. Das Geschäft in der Schaden- und Unfallversicherung steuerte 28,6 Millionen Euro zu den Bruttobeitragseinnahmen bei.

Bei der Pflege sieht der Versicherer Wachstumschancen

Die Zahl der Innendienst-Mitarbeiter betrug zum Bilanzstichtag 761 – davon waren 715 in der Unternehmenszentrale Nürnberg beschäftigt. Zusätzlich bildet die Universa 48 Nachwuchskräfte aus.

Derzeit stehen bei der Universa die Themen Digitalisierung und Prozessoptimierung weit oben auf der Prioritätenliste. So soll "in Kürze eine elektronische Unterschrift und damit ein vollständig digitaler Antragsprozess eingeführt" werden, sagte Baulig. Wachstumschancen sieht er bei der Absicherung des "immer noch unterschätzten Pflegerisikos". Neue Pflegeergänzungstarife, die die gesetzlichen Leistungen aufstocken, sollen der Universa neue Kunden bringen. Bei der Altersvorsorge setzt die Versicherung auf fondsgebundene Produkte.