Venezuela setzt als erster Staat auf Kryptowährung

21.2.2018, 10:31 Uhr

Als erster Staat überhaupt hat Venezuela mit dem "Petro" seit Mittwoch eine eigene Kryptowährung. Staatspräsident Nicolas Maduro teilte im Fernsehen mit, dass bereits Vorbestellungen von über 735 Millionen US-Dollar eingegangen sind. © Federico Parra/afp

"Wir haben unsere Kryptowährung", sagte Venezuelas Präsident Nicolas Maduro in der Nacht zum Mittwoch im Staatsfernsehen. Er teilte weiter mit, dass am Dienstag, dem ersten Tag des Vorverkaufs, auf den neuen Petro Vorbestellungen in einem Volumen von 735 Millionen US-Dollar eingegangen seien.

Die Regierung von Venezuela will mit der neuen Kryptowährung gegen die schwere Wirtschaftskrise des Landes ankämpfen. Unter anderem machen Wirtschaftssanktionen der USA dem südamerikanischen Land mit seiner linksgerichteten Regierung schwer zu schaffen. In Europa ist die neuartige Währung indessen umstritten.

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Staatsfirmen ebenfalls beteiligt

Maduro sagte außerdem im Staatsfernsehen, dass wichtige Staatsunternehmen, darunter der Ölkonzern Petroleos de Venezuela (PDVSA), einen nicht näher genannten Teil ihrer Käufe und Verkäufe in der Kryptowährung Petro abwickeln müssen. Nach Angaben des Regierungschefs können inländische Fluggesellschaften ihren Treibstoff in Petro bezahlen. Außerdem kann die Kryptowährung bei Konsulardiensten und Tourismusdienstleistungen verwendet werden.

Die neue Währung wird mit den riesigen Erdölreserven des Landes abgesichert. Zu Beginn werden fünf Milliarden Barrel Öl (je 159 Liter) als Sicherheit für den Petro ausgewiesen. Venezuela ist das erdölreichste Land der Welt und verfügt nach eigenen Angaben über Reserven von 267 Milliarden Barrel.

Seit geraumer Zeit leidet Venezuela unter einer schweren Wirtschaftskrise mit einer galoppierenden Inflation, die zu den höchsten der Welt zählt. Zuletzt gab es immer wieder Berichte über Mängel an Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs.