Rückruf von Überraschungseiern

Vorsicht! Immer mehr Süßigkeiten betroffen: Ferrero ruft vier weitere Kinder-Produkte zurück

8.4.2022, 14:17 Uhr

Mehr Produkte, mehr Chargen, mehr Länder: Der freiwillige Produktrückruf von Überraschungseiern und anderen beliebten "Kinder"-Produkten von Ferrero zieht immer weitere Kreise. Nach Deutschland, Großbritannien, Frankreich und anderen europäischen Ländern wird inzwischen auch in Australien und Israel dringend vom Verzehr bestimmter Produkte abgeraten. Der Hintergrund: mögliche Gefahr einer Salmonelleninfektion.

Vor allem Kinder unter zehn

Werbung
Werbung

Nach dpa-Informationen sind in dem Zusammenhang weltweit bisher 105 bestätigte Salmonellenfälle sowie 29 Verdachtsfälle registriert worden. Die meisten davon traten bei Kindern im Alter von unter zehn Jahren auf. Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC untersuchen den Ausbruch und haben festgestellt, dass dieser durch einen ungewöhnlich hohen Anteil an Kindern gekennzeichnet sei, die ins Krankenhaus mussten - darunter einige mit schweren Symptomen wie blutigem Durchfall.

Vier bestätigte Falle in Deutschland

In Deutschland sind demnach bislang vier bestätigte und drei mutmaßliche Fälle bekannt. Die meisten bisher gemeldeten Infektionen gab es den Angaben zufolge in Großbritannien, wo bereits am 7. Januar der erste Fall nachgewiesen worden war und 63 Menschen, vor allem kleine Kinder, an einer Salmonellen-Infektion erkrankten.

Zu den Gründen ist bislang nur so viel bekannt: Bestimmte Schokoladenprodukte seien als wahrscheinlicher Infektionsweg identifiziert worden, heißt es von EFSA und ECDC. Ferrero selbst betont, dass keines der auf den Markt gebrachten Kinder-Produkte positiv auf Salmonellen getestet worden und der Rückruf vorsorglich sei. Sämtliche zurückgerufene Produkte seien in einer Fabrik in Belgien hergestellt worden. Das verwundert, schreibt Ferrero doch auf seiner Homepage, dass "fast alle Marken, die in Deutschland verkauft werden, in Stadtallendorf produziert" würden. Ferrero Deutschland ist nach eigenen Angaben Marktführer im deutschen Süßwarenmarkt.

Durchfall und Bauchschmerzen

Eine Salmonellen-Erkrankung äußert sich binnen weniger Tage nach der Infektion mit Durchfall und Bauchschmerzen, manchmal mit Erbrechen und leichtem Fieber. Vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern, alten Menschen und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem könnten aber schwerere Krankheitsverläufe auftreten, warnt die Verbraucherzentrale. Sie hat eine Liste mit allen betroffenen Produkten und Chargen zusammengestellt. Auch Ferrero selbst informiert auf seiner Website über die vom Rückruf betroffenen Chargen und erklärt, die Angelegenheit zu bedauern.

Die Ferrero-Gruppe erzielte im zurückliegenden Geschäftsjahr 2020/21 (das am 31. August 2021 endete) einen Umsatz von 12,7 Milliarden Euro. Der international aufgestellte Süßwarenhersteller mit Hauptsitz im italienischen Alba vertreibt seine Produkte in über 170 Ländern und beschäftigt mehr als 34.000 Mitarbeitende. In Deutschland gibt es Ferrero seit 1956. Der deutsche Standort im hessischen Stadtallendorf war der erste Ferrero-Standort außerhalb von Italien und ist inzwischen nach Firmenangaben zu einem der größten in der Ferrero-Gruppe geworden.

Ferrero weitet Rückruf auf vier weitere Produkte aus

Obwohl keines der auf den Markt gebrachten Kinder-Produkte positiv auf Salmonellen getestet worden sei, ruft Ferrero in Deutschland weitere Kinder-Produkte zurück. Folgende Artikel sollten vorsorglich nicht verzehrt werden:

Konkret betrifft der erweiterte Rückruf folgende Ferrero-Produkte:

- Kinder-Überraschungseier (Viererpack, Mindesthaltbarkeitsdatum/MHD 21.08.2022)

- Kinder Maxi Mix Plüsch (MHD 21.08.2022)

- Kinder Mini Eggs Mix (MHD 21.08.2022)

- Kinder Überraschung Maxi Ei Schlümpfe (MHD 19.08. bis 18.09.2022).