Wochenmarkt: Ausschreibung und kritische Fragen

18.4.2018, 06:00 Uhr

Wie berichtet, sollen ab Mai 2019 zunächst neun feste Buden auf der früheren Bustrasse zwischen Adenaueranlage und Freiheit installiert werden. Mehr kann, so der Plan der Stadt, bei Bedarf folgen. Der Rest der Fläche wird vorerst mit zehn mobilen Ständen nach herkömmlichem Muster bestückt. Wie es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus euphorisch heißt, bringe der Markt "neben einem Mix aus Regionalität, Frische, Qualität und nachhaltiger Erzeugung zusätzlich Genuss, Ambiente und Lebensfreude in die Innenstadt". Zunächst muss der Standort in der Rudolf-Breitscheid-Straße umgestaltet werden. Angestrebt werde "echter Marktplatzcharakter mit Wohlfühlambiente"; die Bauarbeiten beginnen in diesem Sommer und sollen bis zum Frühjahr 2019 dauern.

Bei der Suche nach den Bewerbern (alle Informationen zur Ausschreibung unter www.schnabuliermarkt.de) liege das Hauptaugenmerk auf deren Produktangebot – strebe man doch "eine attraktive und optimale Ergänzung des Lebensmittelangebots im Fürther Zentrum an". Im Hintergrund steht die Sorge um die gewünschte Zugkraft des ambitionierten Markts auch über die Grenzen der Stadt hinaus. Man brauche einen Mehrwert und "keine Konkurrenz" zu den Läden im Umfeld, so das Credo des zuständigen Fürther Wirtschaftsreferenten Horst Müller.

Deshalb sieht das Konzept auch Gastro-Buden vor, Sitzgelegenheiten und Möglichkeiten für Händler, Kostproben aus ihrem Sortiment anzubieten. Die spannende Frage wird sein: Gibt es dafür genügend Interessenten? Falls nicht, hat OB Thomas Jung zugesichert, könne man im Juli noch einmal "eine Grundsatzdiskussion führen" und das Projekt auf den Prüfstand stellen.

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Schon in der Sitzung des Stadtrats diesen Mittwoch (15 Uhr, Rathaus) haben die Grünen, die das Vorhaben ablehnen, neuerliche kritische Nachfragen. Unter anderem wollen sie detaillierte Auskunft über Art und Ausmaß der geplanten Tiefbaumaßnahmen sowie der Ver- und Entsorgungsleitungen; sie sollen laut Stadt nicht nur dem Markt, sondern auch Großveranstaltungen auf der Freiheit dienen.

Darüber hinaus wollen die Grünen wissen, warum auf dem Eröffnungstermin im Frühjahr 2019 mit nur neun festen Buden beharrt wird, "obwohl Zahl und Zusammensetzung der Beschicker noch gar nicht bekannt sind". Und: ob eine spätere Erweiterung der Infrastruktur für den Markt eine Verlegung der dann schon vorhandenen Stände nötig machen würde.