Keine Angst vor weiterem Lockdown: Neues Schnellrestaurant in Nürnberg

29.1.2021, 09:00 Uhr

Mit dem Schnellrestaurant "Kaspar Schmauser" am Hauptmarkt feiern Philipp Selzle (von links), Claudius zur Linden und Daniel Meyer ihre Premiere als Gastronomen in Nürnberg. In ihrem Lokal, das etwa Mitte Februar eröffnen soll, wollen sie unter anderem mit besonderen Zutaten und Toppings bei den Gästen punkten. © Eduard Weigert

Seine Betreiber sind zuversichtlich, dass sie trotz erschwerter Bedingungen, die gerade den Alltag aller Gastronomen ausmachen, einen guten Start hinlegen. Denn im Abhol- und Liefergeschäft sind sie aufgrund ihrer früheren Berufserfahrungen Profis. In ihrem ersten eigenen Laden will das Trio mit schneller, gesunder und durchaus pfiffiger Küche die Kundschaft überzeugen.

Wer wenig Zeit hat, aber dennoch seine Ansprüche an sein Essen nicht herunterschrauben will, wird den frischgebackenen Nürnberger Gastronomen Philipp Selzle, Claudius zur Linden und Daniel Meyer sehr willkommen sein. Auf ihrer Speisekarte werden zahlreiche Currys, süße und herzhafte Bowls, Salate sowie Suppen stehen.

Viele Zutaten zur Auswahl

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Um seinem Essen eine persönliche Note zu geben, wird der Gast zum Basisgericht weitere Zutate und Toppings hinzubestellen können. So kann er zum Beispiel den fränkischen Eintopf neu denken und etwa mit geräuchertem Tofu oder Karottenlachs verfeinern. "Es sind viele Zutaten und unter ihnen auch einige, die man nicht an jeder Ecke bekommt", sagt Philipp Selzle.

Er hat ein paar weitere Beispiele dafür parat: Gewürzte Sonnenblumenkerne, Quinoa, Süßkartoffeln, Hanfsamen, Tortillacrunch. Hinter dem Thekenglas, gleich am Eingang des Lokales zu finden, wollen die Betreiber alle Zutaten und Toppings präsentieren. "Wir verstecken nichts", so Selzle.



Was man im Laden nicht finden wird, ist Fisch und Fleisch. Daniel Meyer, der seine Expertise als Koch in das Betreiberteam einbringt, hat dabei ein Ziel vor Augen: "Wir wollen Alternativen aufzeigen, die geschmacklich und von der Konsistenz her ähnlich schmecken, aber gesünder und für die Umwelt nachhaltiger sind als die herkömmlichen Produkte."

Bei manchen Dingen sollen die Gäste aber auch entscheiden können, ob sie das Klassische oder die Alternative dazu haben wollen. So werden die Avocado-Fans im Laden am Hauptmarkt 16 nicht auf ihre geliebte grüne Frucht verzichten müssen. Daniel Mayer hofft jedoch, dass ihnen dann seine Erbsen-Guacamole, die für die Umwelt viel zuträglicher ist, als Ersatz mindestens genauso gut schmeckt.

Nürnberg lag vorne bei der Marktanalyse

Für Daniel Meyer und Claudius zur Linden ist Nürnberg ein neues Pflaster. Für ihren Kompagnon Philipp Selzle, der aus der Region stammt, ist die Standort-Entscheidung eine glückliche Fügung gewesen. Doch es waren nicht seine Überredungskünste, die den Bayreuther Mayer und zur Linden, den Mann aus dem Großraum Köln, überzeugt haben. Es waren die aufwendigen Recherchen des Trios. "In unserer Marktanalyse der großen Städte lag Nürnberg ziemlich vorne", erzählt Selzle.

Der 32-Jährige und sein Arbeitskollege und Freund zur Linden haben zuvor in Köln bei einer großen Restaurantkette das weltweite Abhol- und Liefergeschäft des Unternehmens betreut, bis die Idee aufkam "etwas eigenes zu machen". Was fehlte, war jemand, der in der Küche die Regie übernehmen könnte. So wurde Meyer der Dritte im Bunde.

Setzen auf Nürnberg: Bei der Marktanalyse der frischgebackenen Gastronomen lag die Frankenmetropole als Standort für ihr Restaurant vorne. © NNZ

Ihre Gerichte wollen die Restaurantbetreiber auf mehreren Wegen an ihre Kundschaft bringen. Man wird sie auf der Internetseite, per Handy-App, digital an zwei Computern im Laden selbst oder direkt an der Theke bestellen können. Das Bestellte kann im engeren Umkreis auch per E-Bike geliefert werden. "Am liebsten ist es uns aber, wenn die Menschen am Anfang ihr Essen abholen, damit sie unseren schönen Laden sehen können", sagt Claudius zur Linden.

Bei der Gestaltung des Raums haben die drei Gastronomen auf Schlichtheit gesetzt. Größere Tische aus recyceltem Holz sind mit tannengrünen Fliesen versehen. Es gibt auch Tische, Hocker, Bänke und Regale aus Baustahl – in Weiß und Rot. Sie wirken schlank und luftig. Die Sitze selbst sind aus Holz. "Wir wollten nicht mit riesigen Möbeln aufprotzen. Bei uns sollen unsere Produkte im Vordergrund sein", so Meyer.

Rund 48 Menschen kann das Lokal beherbergen. Ein Tischservice ist nicht vorgesehen. Es soll eben ein Schnellrestaurant werden. Eins, bei dem das Essen dem Gast eine gute Stimmung beschert, so der Vorsatz der Betreiber. Selzle: "Die Menschen sollen besser gelaunt rausgehen als sie reingegangen sind."

Übrigens, der Restaurantname hat freilich Bezug zu Kaspar Hauser, aber nur am Rande, verrät Selze augenzwinkernd: "Unter Kaspar Schmauser sollte man sich seinen entfernten Cousin vorstellen, der das Essen als einen besonderen Genuss betrachtete."