Diskriminierungsfreier Zugang

Otto-Friedrich Universität Bamberg führt "All Gender"-Toiletten ein

25.5.2023, 16:14 Uhr

Männlich, weiblich, divers: Antidiskriminierung und Geschlechts-Diversität soll sich an der Uni Bamberg auch im Sanitärbereich widerspiegeln. © Clark Germany GmbH, obs

Eine Cis-Frau - also eine Person, die als biologische Frau zur Welt kam und sich auch dementsprechend fühlt, sucht in öffentlichen Einrichtungen meist die Damentoilette auf: Oft zu erkennen an der stereotypen Symbol-Figur mit Rock, langem Haar oder am Venussymbol. Ein Cis-Mann wählt dagegen eher den Raum mit dem entsprechenden Pendant: Der männlich gelesenen Figur, mit kurzem Haar, "Hose" oder hält sich an das Marssymbol.

Doch was machen Menschen, bei denen das nicht so einfach ist? Die zum Beispiel als biologischer Mann zur Welt kamen, sich aber selbst als Frau wahrnehmen? Oder die sich selbst außerhalb des binären männlich-weiblich Spektrums einordnen? Die Otto-Friedrich Universität Bamberg hat für diese Problematik vor kurzem eine Lösung geschaffen: All Gender Toiletten.

"All Gender Toiletten sind sanitäre Einrichtungen, die von allen Menschen unabhängig von ihrem Geschlechtsausdruck und ihrer Geschlechtsidentität genutzt werden können." heißt es auf der Homepage der Uni Bamberg. Und davon gibt es sogar zwei verschiedene Arten: Einerseits handelt es sich dabei um Einzeltoiletten, also in sich geschlossene Kabinen mit Toilette und Waschbecken, die von Personen aller Geschlechter genutzt werden können.

Werbung
Werbung

Zudem gibt es Sanitärräume mit mehreren Kabinen. Die Besonderheit daran: Wenn in diesen Räumen die Einzelkabinen nicht bodentief und deckenhoch sind, kann der gesamte Sanitärbereich an der Eingangstür abgesperrt werden, so dass eine Einzelnutzung möglich ist. Zu finden sind die insgesamt 15 Toiletten für alle Geschlechter an sieben Standorten sowohl im Uni-Gebäude in der Innenstadt, als auch auf dem Erba-Gelände sowie in der Feldkirchen- und der Kärntenstraße.

Die Uni Bamberg begründet diesen Schritt folgendermaßen: "Zur Förderung einer gleichberechtigten Teilhabe von nicht-binären, trans*, inter* und agender Personen am öffentlichen Leben ist es wesentlich, einen diskriminierungsfreien Zugang zu Sanitärräumen zu schaffen. Dem wird mit der Einrichtung von All Gender Toiletten Rechnung getragen", heißt es in einem offiziellen Statement von Uni-Kanzlerin Dagmar Steuer-Flieser.