Fürther Stadtrat segnet Sozialticket ab

23.10.2014, 16:00 Uhr

Wie berichtet, wird dann der bisherige Mobilitätstaler für sozial Schwache durch ein „echtes Sozialticket“, so die städtische Sozialreferentin Elisabeth Reichert, abgelöst. Statt bisher zehn Euro monatlich, die der Anfang 2012 eingeführte Mobilitätstaler zuletzt wert war, gibt es künftig einen kommunalen Zuschuss von 20 Euro.

Die dahinter stehende Rechnung: Zusammen mit den 22,78 Euro, die im gesetzlichen Regelsatz pro Monat für Hartz IV-Empfänger vorgesehen sind, stehen bedürftigen Nutzern des öffentlichen Nahverkehrs ab Januar 2015 42,78 Euro zur Verfügung. Ein Jahres-Abo fürs Stadtgebiet wird nach der Erhöhung 45,20 Euro monatlich kosten – bleiben lediglich 2,42 Euro Zuzahlung für die Betroffenen übrig.

Reichert zeigte sich im Gespräch mit den FN stolz, dass sie diese stattliche Aufstockung durchsetzen konnte. Im Etat der Stadt für 2015 schlägt dies mit 340.000 Euro zu Buche, hinzu kommen nicht näher bezifferte Verwaltungskosten; für den Mobilitätstaler, den 2800 Menschen nutzten, waren dieses Jahr lediglich 200.000 Euro veranschlagt. Billig sei eine angemessene soziale Leistung der Stadt aber nicht zu haben, so Reichert.

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Wer das Sozialticket in Anspruch nimmt, kann sich auch für ein anderes Zeitkarten-Angebot des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) entscheiden – dann allerdings wird es teurer: Für ein Solo 31-Ticket etwa müssten 16,42 Euro im Monat draufgelegt werden, für eine MobiCard 23,72 Euro.

Dass aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung nur noch Monatskarten zur Verfügung stehen, kritisierte Ulrich Schönweiß (Linke). Zuvor sei mehr Flexibilität möglich gewesen. Für seinen entsprechenden Änderungsantrag stimmten aber nur die beiden Linken-Vertreter.