SpVgg-Fans: Anspannung und Optimismus vor dem Endspiel

23.5.2015, 16:00 Uhr

Ob vor dem Fernseher oder live im Stadion: Auch am Sonntag wollen die Fans der Spielvereinigung wieder jubeln. Stephan Schröck macht schon einmal vor, wie man einen Sieg gebührend zelebriert. © Sportfoto Zink / MaWi

Auf und ab, immer wieder. Für Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung waren die vergangenen Wochen ein „großes Wechselbad der Gefühle“. Einem klaren Heimsieg gegen Düsseldorf folgte Optimismus, der mit der 0:3-Klatsche in Heidenheim einen herben Dämpfer erfuhr. „Nach dem Erfolg gegen Darmstadt bin ich aber wieder zuversichtlicher, auch wenn natürlich eine gewisse Anspannung da ist“, berichtet das Stadtoberhaupt, das am Sonntag vor dem Fernseher „in entspannter Atmosphäre“ mitfiebern wird.

Wo? In der „Friedensburg“ unweit des Friedhofs. Als schlechtes Omen will Jung das aber nicht verstanden wissen, er sei öfters dort und das Publikum sehr angenehm. Und nach Abpfiff warten zunächst eine Abkühlung im Freibad und dann das New Orleans Festival.

Die Fans, die mit nach Leipzig reisen, werden dann noch unterwegs sein. Die Sportfreunde Ronhof haben zwei Busse gebucht und erwarten laut Vorstand Matthias Schreppel „Kampf, Leidenschaft und einen Sieg“. Man werde den Tag entspannt angehen, auf der Reise gemütlich frühstücken und dann darauf hoffen, „dass allen Anhängern der Ernst der Lage bewusst ist und sie die Mannschaft nach vorne schreien werden“.

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Die Zahlen, wie viele Fürther die Fahrt in den Osten auf sich nehmen, schwanken. „Wir wissen derzeit von elf Bussen und rechnen mit etwa 1500 Fans“, berichtet Fanbetreuer Nicolas Heckel. Der Großteil der Geschäftsstelle wird sich ebenfalls auf den Weg machen, für viele hängt vom Ausgang des Spiels auch der eigene Arbeitsplatz ab.

Er persönlich sieht der Partie jedenfalls positiv entgegen und hofft, dass das Team den Klassenerhalt aus eigener Kraft schafft: „Ich habe keine Lust, während des Spiels auf den Live-Ticker schauen zu müssen“, erklärt Heckel, der am Sonntag den schwierigen Drahtseilakt zwischen Arbeit und Fan-Sein schaffen muss.

Boykott stand im Raum

Ähnlich geht es auch den beiden Mitarbeitern des Fanprojekts, Christjan Böncker und Matthias Kosubek. Das Duo wird den mitreisenden Kleeblatt-Fans bei Problemen und Fragen als Ansprechpartner dienen. Bereits während der Fahrt wollen sie sich unter die Anhänger mischen und sich nach deren Gefühlslage erkundigen. Seine eigene beschreibt Böncker als „schon etwas angespannt“.

Beim Fanclub Hardhöhe stand lange Zeit im Raum, die Partie beim von RedBull unterstützten Verein zu boykottieren. „Wegen der Wichtigkeit des Spiels fahren wir aber mit einem Bus“, sagt Vorsitzender Stefan Saaber. „Wären wir sportlich gesichert, würden wir alle Zuhause bleiben.“

In der Gustavstraße ist das Pfeifndurla von Harald Walter, wo das Spiel live übertragen wird, längst ausgebucht. Den Wirt plagen leichte Sorgen: „Es gibt da so einen Verein ein paar Kilometer weiter, der hatte mal eine große Nichtabstiegsparty geplant und am Ende wurde die zum Abstiegsfest“, erzählt er lachend. Auch in schwieriger Lage ist eben Zeit für etwas Schadenfreude. Bleibt nur zu hoffen, dass das Kleeblatt nicht das gleiche Schicksal ereilt.