Herzogin Meghan besuchte Sozialprojekt einer Nürnbergerin

13.10.2019, 05:39 Uhr

Der hohe Besuch hatte sich schon Tage vorher herumgesprochen, strenge Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen. Welches Projekt die Herzogin tatsächlich besuchte, war unklar. Umso größer war die Überraschung dann, als die prominente Adelige tatsächlich zur Tür hereinspazierte, eine Entourage aus Sicherheitsleuten im Gefolge. Schneider gab den Kindern gerade einen Töpferkurs.

Sehr herzlich und ganz entspannt sei die Herzogin gewesen, erzählt die Nürnbergerin. Fotos zeigen, wie die 38-jährige Adelige, lächelnd im blauen Sommerkleid, von den Kindern mit einer stürmischen Umarmung begrüßt wurde. "Sie hatten gar keine Ahnung, wer sie ist. Aber jeder, der uns mit Liebe und Herzlichkeit entgegenkommt, bekommt auch das zurück", sagt Schneider. Meghan habe echtes Interesse an dem Projekt gezeigt: "Sie war gut informiert und hat viel zu unserem Projekt gefragt. Was wir machen, seit wann es uns gibt", erzählt Schneider.

Wissen an Kinder weitergeben

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Vor zehn Monaten hat die 32-jährige Fränkin zusammen mit Lungile Hlatshwayo das Hilfs-Projekt gegründet. Als sie ihr Fahrrad reparierte, fragte sie ein Junge, ob sie seines auch reparieren könnte. "Ich zeige dir, wie du das selber machen kannst", antwortete Schneider. Am Tag darauf stand der Junge wieder da — und hatte seine Freunde mitgebracht. "Da haben wir erkannt, dass es dieses Bedürfnis bei den Kindern um uns herum gab", erzählt Schneider.



Das Areal auf dem die Studios liegen, ist eingezäunt und liegt mitten in der Innenstadt von Johannesburg. Viele Migranten aus ganz Afrika leben hier, die Arbeitslosenrate ist hoch. In vielen Familien fehlt das Geld, um die Kinder in die Schule zu schicken. "Bei den Künstlern und Schaffenden hier auf dem Areal gibt es unheimlich viel Wissen und Fähigkeiten. Das wollen wir an die Kinder weitergeben", erklärt Schneider.

Prominente Referenz tut gut

20 bis 25 Kindern, unter anderem aus dem Kongo oder aus Simbabwe, betreuen die beiden Frauen inzwischen. Von der deutschen Botschaft haben sie kürzlich zehn Fahrräder finanziert bekommen. Auch Puma Charity Cat oder Staedtler haben das junge Projekt schon unterstützt. "Hauptsächlich finanzieren wir es aber aus eigener Tasche", sagt Schneider, die am Willstätter Gymnasium Abitur machte, in Köln eine journalistische Ausbildung durchlief und heute für die Sender Al Jazeera oder Deutsche Welle arbeitet und in Johannesburg lebt.

Der Besuch der Herzogin bringt dem Projekt Aufmerksamkeit. "Es ist schon so, das man mit einer prominenten Referenz wie dieser auf einmal viel ernster genommen wird", sagt die Nürnbergerin. Sie hofft, das Projekt noch ausbauen zu können. "Wir wollen eine Suppenküche für die Kinder starten, denn alle sind so hungrig."

Unter https://ca.gofundme.com/f/Timbuktu-in-the-Valley kann man für "Timbuktu in the Valley" spenden.