Kampf gegen Corona: Nürnberger Lehrerinnen fertigen Masken an

Ab kommender Woche ist das Tragen von Mund-Nasenschutz in allen Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln im Freistaat Pflicht. Glücklich, wer eine Maske ergattert hat! An vielen Orten Nürnbergs wird nun Mundschutz produziert. So sind Lehrerinnen und Lehrer sowie Freiwillige an den Berufsschulen 5 und 7 und auch Ehrenamtliche beim BRK fleißig - und auch fünf Lehrerinnen der Helene-von-Forster-Grundschule sind seit knapp einem Monat am Werk.

Mehrmals im Jahr treffen sich die Frauen zum "Nähklatsch" und fertigen beispielsweise Taschen oder Kissenüberzüge an. Im Zuge der Corona-Krise wurden die Lehrerinnen von Familienmitgliedern oder Bekannten angesprochen, ob sie nicht Mundschutz nähen könnten. Und so setzten sich Konrektorin Andrea Bergthold und ihre Kolleginnen Annette Heidkämper, Brigitte Jessberger und Julia Schneider an ihre Maschinen und nähten los.

Lehrerin Monika Bachmann sichtet, wäscht und bügelt die gespendeten Stoffe. Die fertigen Masken werden an Arztpraxen, Physiotherapeuten, Pflegepersonal, Kindergärten oder an die Polizei gespendet - auch Schulkinder durften sich schon über bunte Masken freuen. An Privatpersonen geben die Lehrerinnen die Eigenproduktionen gegen Spenden ab, um so die Materialkosten zu decken. Rektorin Kathrin Beck ist stolz auf das Engagement ihrer Kolleginnen: "Es ist toll, was sie leisten."

Doch nicht immer läuft alles glatt. So haben die Lehrerinnen mitunter nicht nur mit streikenden Nähmaschinen zu kämpfen, auch die Beschaffung der Materialien sei zunehmend ein Problem. So berichtet Andrea Bergthold: "Es ist unglaublich schwer, das nötige Material wie Bänder oder Gummis zu bekommen. In den Online-Shops sind diese Waren ausverkauft, es gibt zum Teil vierwöchige Lieferzeiten - es ist im Moment der Wahnsinn."

Dank der Mundpropaganda ist die Anfrage nach Masken riesig. 420 Exemplare haben die Lehrerinnen bereits angefertigt - und sie machen weiter. "Soweit wir Zeit haben, nähen wir!"