Vor 50 Jahren: Konzert für Bangladesh
Das erste Benefizkonzert der Rockgeschichte
19.7.2021, 10:57 UhrFieberhaft hatte der Ex-Beatle in kürzester Zeit Musikerfreunde zusammengetrommelt, um mit einem Konzert Geld für die Menschen in Ostpakistan zu sammeln, das im Dezember 1971 unter dem Namen Bangladesch seine Unabhängigkeit von Westpakistan erlangte. An diesem Abend trat der „stille Beatle“, der stets im Schatten seiner ehemaligen Bandkollegen stand, ins Licht der Weltöffentlichkeit. Er erhob die Stimme für die Menschen in Südostasien, die infolge des Bangladesch-Krieges und eines verheerenden Wirbelsturms unter einer schweren Hungersnot litten.
„Etwas Magisches geschah in einer einzigen Nacht, plötzlich wurde der Name Bangladesch in der ganzen Welt bekannt“, erinnerte sich der indische Musiker Ravi Shankar (1920-2012), der die Idee zu der Benefizaktion hatte. Erschüttert vom Leid hunderttausender Flüchtlinge fragte er seinen Freund Harrison, ob der nicht helfen könne. Gemeinsam organisierten sie in nur zwei Monaten das Konzert. Mit dabei waren zahlreiche Freunde Harrisons, die auf ihre Gage verzichteten, darunter der „Beatles“-Schlagzeuger Ringo Starr, der Gitarrist Eric Clapton - und auch der Sänger und Songschreiber Bob Dylan. „George Harrison & Friends“ hieß das Konzert, erst im Nachhinein wurde es zum „Concert for Bangladesh“.
Bis heute sammelt die Familienstiftung des 2001 an Krebs gestorbenen früheren „Beatles“-Gitarristen Geld für Kinder und ihre Familien in Not. Der „George Harrison Fund for Unicef“ engagiert sich aktuell etwa für bedrohte Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar. Menschen in Not zu helfen, sei für viele Musikerinnen und Musiker eine Herzenssache und kein Feigenblatt zur Eigenwerbung, betont Udo Dahmen, Geschäftsführer der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim. Gerade jüngere Musikerinnen und Musiker machten sich heute stark für die Schwächeren in der Gesellschaft, für Vielfältigkeit und ein nachhaltiges Leben.Eine Herzenssache