Drama

Boxen ums Überleben: Barry Levinsons eindringlicher Film "The Survivor"

28.7.2022, 13:55 Uhr

Miriam Wofsoniker (Vicky Krieps) hilft Harry Haft (Ben Foster) bei der Suche nach seiner Jugendliebe Leah. © Leonine Studios

Harry Haft wurde nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen nach Auschwitz deportiert, wo man ihn zum Boxer ausbildete. Fortan muss er vor den Wachmannschaften zu Schaukämpfen auf Leben und Tod antreten. Wenn er gewinnt, bekommt er Essen, während der Verlierer unmittelbar in die Gaskammer geführt wird.

Für Harry (Ben Foster) beginnt ein Kampf ums Überleben und des Mit-sich-Lebens. Denn seine Taten liegen schwer auf seinem Gewissen. Am Ende des Krieges wird er Profiboxer und zieht in die Vereinigten Staaten. Dort begibt er sich auf die Suche nach seiner Jugendliebe Leah (Dar Zuzovsky), von der er annimmt, dass sie dem Holocaust entkommen und in die USA ausgewandert ist.

Um Leah auf sich aufmerksam zu machen, nimmt er als Preisboxer an öffentlichkeitswirksamen Wettkämpfen teil. Als er auf den großen Rocky Marciano (Anthony Molinari) trifft, findet er wieder Geschmack an seinem Sport. Zugleich führt ihn das Boxen beständig zu seinem großen Trauma zurück.

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Der auf drei Zeitebenen spielende Film „The Survivor“ basiert auf der wahren Geschichte von Harry Haft. Regisseur Barry Levinson („Rain Man“, „Good Morning, Vietnam“) gelingt darin das differenzierte Psychogramm eines Mannes, der nicht nur zum Sympathieträger taugt. Großartig ist Ben Foster, der den verbissenen und traumatisierten Boxer mit einer bleibenden Eindringlichkeit spielt. (129 Min.)