Dritte Spritze

Mit diesen Reaktionen müssen Sie nach der Booster-Impfung rechnen

14.1.2022, 19:59 Uhr

Ein dritter Piks soll den Impfschutz wieder auffrischen.  © Sven Hoppe, dpa

Die Stiko passt ihre Empfehlungen immer wieder an die aktuelle Pandemie-Lage ein. In ihrem aktuellsten Bericht rät sie allen Erwachsenen, ihre Corona-Impfung auffrischen zu lassen. Eine Auffrischimpfung könne in Einzelfällen auch bei Jugendlichen erwogen werden, beispielsweise bei einem Job im Krankenhaus.

Warum empfiehlt die Stiko Booster-Impfungen?

Die Kommission erstellt Impfempfehlungen auf Basis wissenschaftlicher Studien - nicht nur für Corona, sondern auch für Impfstoffe gegen andere Krankheiten. Bei der Corona-Impfung würden die bisherigen Daten zeigen, dass Menschen mit einem normalen Immunsystem in den ersten Monaten gut geschützt sind, schreibt die Stiko im November-Bericht.

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Ist die Impfung länger her, können sich Geimpfte infizieren und das Virus entweder ohne eigene Symptome oder mit schwachen Symptomen an andere weitergeben. Ein Booster helfe dabei, die Ansteckungsgefahr deutlich zu reduzieren. Bei älteren Menschen und Personen mit Immunschwäche lasse der Impfschutz zudem schneller nach.

Wann sollte man sich boostern lassen?

Ende Dezember wurde die Empfehlung angepasst - vorher war eine Auffrischungsimpfung erst sechs Monate nach der zweiten Spritze vorgesehen, inzwischen reicht ein Abstand von drei Monaten.

Der Immunologe Carsten Watzl : Nach vier Wochen erneut zu impfen lohne sich bei "Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die auf die ersten beiden Impfungen nicht oder kaum reagiert haben. Mit der dritten Impfung wird deren Immunität nicht geboostert - ich muss sie erst einmal herstellen." Beim Boostern hingegen müssten bestimmte Prozesse im Körper abgeschlossen sein. Es müssten sich ausreichend antikörperproduzierende Plasmazellen und T-Zellen gebildet haben, manche müssten in Gedächtniszellen umgewandelt werden, andere ins Knochenmark wandern.

Mit welchem Impfstoff sollte man boostern?

Für alle Auffrischimpfung soll laut Stiko ein mRNA-Impfstoff genutzt werden, also entweder Comirnaty von Biontech oder Spikevax von Moderna. Für Personen unter 30 Jahren empfiehlt die Kommission ausschließlich den Biontech-Impfstoff. Bei allen anderen Impfwilligen seien beide Stoffe geeignet. Wenn vorhanden, solle der Impfstoff verabreicht werden, der bei der zweiten Spritze verwendet wurde. Sonst kann aber auch der jeweils andere mRNA-Impfstoff verwendet werden.

Wer erst eine Impfung mit Johnson&Johnson erhalten hat, zählt einerseits als geimpft, sollte andererseits laut Stiko nach mindestens vier Wochen eine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten. Diese Spritze zählt nicht als Booster, sondern als Optimierung des Impfschutzes. Erst nach der dritten Impfung entfällt in Bayern die Testpflicht bei 2G plus.

Impfreaktionen: Damit muss man nach der dritten Spritze rechnen

Durch die Booster-Impfung wird das Immunsystem wieder angeregt, neue Antikörper gegen das Coronavirus zu produzieren. Dabei kann es ähnlich wie bei den Impfungen davor zu Impfreaktionen kommen. Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass sich die Reaktionen nicht maßgeblich von den bislang bekannten der Zweitimpfung unterscheiden. Auch die Studie von Biontech/Pfizer kommt zu ähnlichen Schlussfolgerungen.

Folgende Impfreaktionen sind laut Zulassungsstudie bei einer Auffrischungsimpfung mit Comirnaty (Biontech) zu erwarten:

- Schmerzen an der Einstichstelle (trat bei mehr als 80 Prozent der Probanden zeitweise auf)
- Müdigkeit (mehr als 60 Prozent)
- Kopfschmerzen (mehr als 50 Prozent)
- Muskelschmerzen (mehr als 40 Prozent)
- Schüttelfrost (mehr als 30 Prozent)

Folgende Impfreaktionen sind laut Zulassungsstudie bei einer Auffrischungsimpfung mit Spikevax (Moderna) zu erwarten:

Grundsätzlich unterscheiden sich die Impfreaktionen beim Impfstoff Spikevax von Moderna nur geringfügig von denen des anderen mRNA-Impfstoffs, vermutlich durch die höhere Dosierung komme es Experten zufolge allerdings zu etwas häufigeren und heftigeren kurzfristigen Symptomen.
- Schmerzen an der Einstichstelle (trat bei mehr als 90 Prozent der Probanden auf)
- Müdigkeit (70 Prozent)
- Kopf- und Muskelschmerzen (mehr als 60 Prozent)
- Gelenkschmerzen und Schüttelfrost (mehr als 40 Prozent)
- Übelkeit oder Erbrechen (mehr als 20 Prozent)

Die meisten Impfreaktionen traten dabei innerhalb von ein bis zwei Tagen nach der Impfung auf und waren nach wenigen Tagen bereits wieder verschwunden.