Nach Trennungsstreit: Mehr als drei Jahre Haft im Totschlag-Prozess

23.3.2020, 16:48 Uhr

Die Staatsanwaltschaft habe eine sechsjährige Freiheitsstrafe wegen versuchten Totschlags gefordert, die Verteidigung zwei Jahre und zehn Monate wegen gefährlicher Körperverletzung.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte Anfang September 2019 mit Sicherheitsschuhen mehrfach auf seine Frau eintrat. Auslöser war demnach ein Streit, weil sich die 34-Jährige von ihm trennten wollte. Die beiden sind nach muslimischem Recht verheiratet.

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Der 35-Jährige würgte laut Gericht seine Frau, stieß sie in einer Einfahrt zu Boden und trat dann mehrfach auf ihren Kopf ein - mit Arbeitsschuhen samt Stahl verstärkter Sohle und Kappe. Selbst als ihn eine Zeugin mit aller Kraft wegzog, habe er noch einmal zugetreten.

Die Frau erlitt nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Schädelhirntrauma, mehrere Prellungen, Hautabschürfungen sowie Würgemale am Hals. Sie habe mehrere Wochen starke Schmerzen gehabt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (Aktenzeichen 220 Js 12380/19)