Mit Blaulicht und Martinshorn

Nach Wiesn-Besuch: Betrunkener Rettungsassistent klaut Krankenwagen und baut drei Unfälle

4.10.2022, 09:04 Uhr

Wie die Polizei berichtet, kollidierte er zunächst mit einem am Straßenrand stehenden Golf, in dem zwei Frauen saßen, die dabei leicht verletzt wurden. (Symbolbild) © NEWS5 / Grundmann, NNZ

Nach einem süffigen Tag auf der Wiesn dürstete es einem 38-jährigen Rettungsassistenten offenbar noch nach ein wenig Action. Kurzerhand riss er sich ein abgestelltes Rettungsfahrzeug unter den Nagel und fuhr stadteinwärts - samt Blaulicht und Martinshorn.

Wie die Polizei berichtet, kollidierte er zunächst mit einem am Straßenrand stehenden Golf, in dem zwei Frauen saßen. Durch den Zusammenprall wurde der Golf auf ein anderes Fahrzeug und das wiederum auf ein dahinter geparktes Wohnmobil geschoben. Die beiden Frauen wurden dabei leicht verletzt. Davon ließ sich der 38-Jährige jedoch nicht beeindrucken und setzte seine Fahrt fort. An der Kreuzung zum Petuelring krachte er mit dem Toyota eines 27-jährigen zusammen. Ein resoluter Ampelmast setzte der Suff-Spritztour schließlich ein Ende. Der Mann floh zu Fuß, konnte jedoch bereits kurze Zeit später von der Polizei gefasst werden.

2,28 Promille und 50.000 Euro Schaden

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Bei einem Atemalkoholtest stellten die Beamten einen Wert von 2,28 Promille bei dem Mann fest. Auf seiner nicht einmal einen Kilometer langen Trunkenheitsfahrt war es ihm nach Angaben des BR gelungen, einen Schaden in Höhe von 50.000 Euro zu verursachen und vier Menschen leicht zu verletzen, darunter sich selbst. Die beiden Frauen und der 27-Jährige kamen vorsorglich ins Krankenhaus. Wie der 38-Jährige den Rettungswagen starten konnte, ist derzeit noch ein Rätsel - die dafür notwendigen Fahrzeugschlüssel hatte die bestohlene Sanitäterin bei sich.

Auf den Rettungsassistenten kommt jetzt ein ganzes Sammelsurium an Verfahren zu: Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Alkoholkonsums, fahrlässige Körperverletzung, unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und unbefugter Gebrauch eines Kraftwagens. Zur Aufarbeitung des ungewöhnlichen Falles sucht die Polizei noch Zeugen.