Studie: Corona-Krise belastet das Sex-Leben der Deutschen

31.3.2020, 11:28 Uhr

Die Ausbreitung des Coronavirus hat Folgen für praktisch alle Lebensbereiche: Eine aktuelle Studie von Professor Dr. Frank Sommer, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. (DGMG), zeigt, dass das Virus inzwischen auch Einfluss auf das Sexleben der Deutschen nimmt.


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Insgesamt 283 Männer mit einem Durchschnittsalter von 43 Jahren, darunter 21- bis 71-Jährige, wurden telefonisch befragt, wie sich das Corona-Virus auf ihr Liebesleben auswirkt. Alle Männer waren sich zum Zeitpunkt der Umfrage seit mindestens sechs Monaten in einer Beziehung. 71 Prozent gaben an, nun teilweise im Homeoffice zu arbeiten, dadurch mehr körperliche Nähe zuzulassen und somit eigentlich auch mehr Zeit für Sex zu haben. 40 Prozent der befragten Männer erklärten allerdings, dass sie an Erektionsschwächen bis hin zu schweren Störungen leiden. "In Zeiten von Corona könnten die zusätzlichen psychischen Belastungen eine wichtige Ursache dafür sein.", erklärt Sommer.

Sexuelle Frequenz deutlich abgenommen

Diese Zahlen seien vor allem im Vergleich zu einer früheren Studie der DGMG alarmierend: 2004 hatten lediglich 24,8 Prozent der Befragten eine Erektionsstörung eingeräumt.

Auffallend sei laut dem Professor auch, wie die sexuelle Frequenz in Zeiten der Corona-Krise weiter abnimmt. Hatten Männer in der Altersgruppe der 31- bis 40-Jährigen 1973 noch durchschnittlich 10,3-mal im Monat Sex, so war diese Zahl bereits im Jahr 2003 auf nur noch 4,9-mal gesunken.



Aktuell liege der Wert sogar bei nur noch 3,9-mal. Zwar kommen Paare, die zu zweit ohne Kinder leben, auf einen etwas höheren Wert, doch der Trend sei auch in der Altersgruppe der 41- bis 50-Jährigen mit Kindern unverkennbar, ebenso bei den 18- bis 30-Jährigen mit Kindern.

Grundsätzlich komme dem Sexleben aber in schwierigen Zeiten eine besondere Bedeutung zu, wie Sommer betont: "Man sollte gerade jetzt auch mal an das Leichte im Leben denken und sich mit schönen Dingen ablenken!"