ZDF-Weihnachtsbäcker: Nürnberger Café Beer eine Runde weiter

30.11.2015, 17:39 Uhr

Nein, glücklich schauten Martin Rößler, Florian Neef und Udo Pierenkemper nicht, als die Jury um Sternekoch Johann Lafer den drei Nürnberger Konditoren die Tagesaufgabe stellte. Einen Original weißen Nürnberger Lebkuchen sollten sie backen. Und das ist durchaus eine Herausforderung. Gefühlte 30 Jahre hat Udo Pierenkemper ("Cafe Glückswinkel") keinen mehr hergestellt, "aber ich hab noch das alte Rezept meines Vaters. Und die Holzblöcke zum Formen", sagte er.

18 Folgen lang dreht sich nachmittags im ZDF alles um Zimtstern, Kipferl und Co. Chefjuror Johann Lafer und seine Kollegen, Konditor-Weltmeisterin Eveline Wild und Ian Baker, Patissier des Jahres 2015, machen sich auf die Suche nach Deutschlands bestem Weihnachtsbäcker. 36 Bäcker und Bäckerinnen backen um die Wette und lassen sich in ihre Backstuben schauen.

Die Juroren Eveline Wild und Ian Baker statteten jedem Betrieb einen Besuch ab, ließen sich nach einem kurzen Blick in die Vitrine Lebkuchenstrudel ("Beer"), Ingwerkuchen ("Neef") und eine Weihnachtspunsch-Praline ("Glückswinkel") reichen. Und prüften das Gebäck auf Gewürze, Konsistenz und Geschmack.

Weihnachtsmoussetorte und Lebkuchenstrudel

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Um die Weihnachtspezialität des Hauses drehte sich die zweite Kategorie. Auch hier wurde weder mit Lob noch mit Kritik gespart: "Beers Weihnachtsmoussetorte" sei "optisch ein Highlight, eine gute Torte". Trotzdem: Ihre Stabilität habe sie nicht ganz gehalten, zu cremig sei sie zum Teil gewesen. Neefs "Lebkuchenstrudel" lobte Eveline Wild als "nicht knatschig und schwabbelig", Kollege Ian Baker empfand ihn aber als zu schwer. Wohingegen beide für die "Bratapfeltörtchen" von Udo Pierenkemper nur entzückte Worte fanden: "Das ist Weihnachten pur!"

Die Tagesaufgabe schließlich sollte das Zünglein an der Waage sein. Ein Original weißer Nürnberger Lebkuchen, der selten bis gar nicht im Sortiment ist, weil er, so Pierenkemper, "durch seinen hohen Mehlanteil sehr leicht trocken ausfällt". Florian Neef gab sich selbstbewusst: "Das muss man als Nürnberger draufhaben. Wenn man Lebkuchen kann, kann man alles."

In Koblenz präsentierten die drei Nürnberger Teams schließlich ihre originalen Lebkuchen - und ihre eigens kreierte Variante. Neef verwendete für die Masse Kaffeeessenz, Schokoladestückchen und Rumrosinen, gekrönt von einer "blonden Karamellkuvertüre". Marzipan, Berberitze und roter Pfeffer spielten bei Pierenkemper eine Rolle. Doch den Vogel schoss Martin Rößler ab und beeindruckte die Jury mit seinem Limetten-Rosa Pfeffer-Lebkuchen: "Sehr gewagt", sagte Lafer und Eveline Wild fügte hinzu: "Ihr seid wirklich mutig!"

Doch nur ein Team konnte Tagessieger werden. "Ich kann mit Freude sagen, der Tagessieger heute kommt aus Nürnberg", sagte Johann Lafer unter Gelächter: Das Team Beer habe sich dann doch mit seiner Lebkuchen-Variante ein bisschen von der Konkurrenz abgehoben. Oder mit anderen Worten: Martin Rößler und sein Team sind weiter. Und die Daumen können am Freitag um 15.05 Uhr ein zweites Mal im Wochenfinale gedrückt werden.

Telefon stand nicht mehr still

Auch, wenn ein Nürnberger weiter ist - Ingrid Neef ist enttäuscht: "Ja. Heute dürfen wir traurig sein, aber morgen packen wir es wieder neu an!", sagte sie resolut. Udo Pierenkemper würde nochmal mitmachen, es sei halt eine perfekte Werbung. Und bei Martin Rößler stand das Telefon nicht mehr still, Stammgäste, Freunde und Familie gratulierten. Wer jetzt wissen will, wie die Lebkuchen aus der Tagesaufgabe, die Bratäpfeltörtchen oder der Lebkuchenstrudel schmecken, kann sich in allen drei Konditoreien ab sofort durch Gebäck und Torten essen. Und ganz still und leise den eigenen Favoriten küren. 

Am Mittwoch, 23. Dezember 2015, 15.05 Uhr, trifft die Jury dann die endgültige Entscheidung und kürt den Sieger für "Deutschlands bester Weihnachtsbäcker".