Ausweis für Corona-Geimpfte: Politiker zwiegespalten

28.12.2020, 19:27 Uhr

Mögliche Privilegien für Geimpfte sorgen für Diskussionen. © Peter Gercke, dpa

Am Sonntag bestätigte Bundesinnenminister Seehofer der Bild gegenüber, dass es keine besonderen Regeln für Geimpfte geben soll, auch nicht in privaten Unternehmen, wie zum Beispiel Fluggesellschaften.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unterstützte Seehofer in seiner Aussage und lehnte Sonderrechte für Geimpfte ab, da sie der gegenseitigen Solidarität widersprächen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach stimmte ihnen zu, "Privilegien für die Geimpften" seien "weder kontrollierbar noch gut zu rechtfertigen". Der CSU-Gesundheitsexperte Stephan Pilsinger hält einen "Immunitätsnachweis von Kinos und Klubs" für möglich, aber keinen vom Staat, so die Bild.

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"Grundrechte nicht weiter einschränken"

Weltärztepräsident Ulrich Montgomery kann sich besondere Rechte für Corona-Geimpfte dann vorstellen, wenn "alle Menschen die Chance zur Impfung hätten", und wenn noch mehr über die Wirkung dieser bekannt sei. Eine Entscheidung hinsichtlich der Impfprivilegien sei also erst nach weiteren Erkenntnissen möglich. Auch Ethikrat-Chefin Professor Alena Buyx sagte Anfang Dezember gegenüber der Bild, dass noch nicht geklärt sei, ob die Übertragung von Viren bei Geimpften wirklich nicht möglich ist.

FDP-Politiker Wieland Schinnenburg sagte der Bild, sobald ein Mensch "für andere keine Gefahr mehr darstellt", könne man seine "Grundrechte nicht weiter einschränken". Auch Ingrid Hartges, Chefin vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, steht Impfprivilegien offen gegenüber, sobald alle Menschen die Möglichkeit zur Impfung erhalten.