NZ-Kommentar

Autobahnausbau bleibt wichtig: Der Stau ist keine Lösung

31.8.2021, 17:51 Uhr

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bei der offiziellen Verkehrsfreigabe des ausgebauten Autobahnkreuzes Fürth/Erlangen. © Max Söllner, NNZ

Es geht also doch: In Deutschland können noch große Infrastrukturprojekte umgesetzt werden, auch wenn es von der Planung bis zur Realisierung Jahre oder gar Jahrzehnte dauert. Vor rund fünf Jahren begann der Ausbau des Autobahnkreuzes Fürth/Erlangen, gestern ist es offiziell in den Betrieb genommen worden.

Fünf Jahre Bauzeit – ist das nun viel oder wenig? Angesichts der Dimensionen und der Komplexität des Projekts – der Ausbau erfolgte bei laufendem Verkehr - erscheint es zumindest angemessen. Und war das Ganze nicht viel zu teuer und überhaupt nötig?
227 Millionen Euro sind am Kreuz Fürth/Erlangen nach Angaben der Autobahngesellschaft des Bundes verbaut worden. Viel Geld – das sinnvoll investiert worden ist.

Umweltschützer und Klima-Aktivisten werden einwenden, dass der Ausbau von Autobahnen längst nicht mehr in Zeit passe und höchstens noch von verkehrspolitischen Dinosauriern befürwortet werden könne. Eine Haltung, die von Wunschdenken geprägt ist, jedenfalls aber nicht vom Blick auf die Realitäten.

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Die Verkehrsprognose des Bundes, Grundlage für den Bundesverkehrswegeplan, ist zwar schon ein paar Jahre alt, reicht aber bis 2030 und ist in den Aussagen eindeutig: sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr auf den Fernstraßen werden weiter zunehmen.

Man mag einwenden, dass die Corona-Pandemie und die Verlegung von Arbeit ins Homeoffice viele auf der Straße zurückgelegte Arbeitswege auf Dauer überflüssig macht – doch der Verkehr wird wieder mehr werden, wenn die Weltwirtschaft sich erholt. Nicht übersehen werden darf, dass gerade die großen Verkehrsachsen schon seit Jahren überlastet waren.

Eine solche Verkehrsachse ist die Autobahn 3. Deshalb wird sie zwischen Würzburg und Fürth/Erlangen von vier auf sechs Spuren ausgebaut, und dafür musste nun das Autobahnkreuz angepasst werden. Autos und Lastwagen werden nun besser vorankommen, weniger im Stau stehen. Neue Antriebsformen mit weniger oder gar null Schadstoffausstoß werden kommen. Freilich: In Zeiten des Klimawandels muss jede einmal geplante Straßenbaumaßnahme auf den Prüfstand. Doch beides, eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur und möglichst emissionsfreie Antriebe, führen zu ökonomischem und ökologischem Nutzen.