BayernTrend: Grüne auf Rekordkurs - SPD bei sieben Prozent

15.1.2020, 16:22 Uhr

Parteivorsitzender der CSU und Ministerpräsident, Markus Söder, gewinnt laut Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap an Sympathie. © Lino Mirgeler

Demnach käme die CSU auf 36 Prozent. Die Grünen würden mit 25 Prozent einen neuen Höchstwert erreichen, während die SPD auf nur noch sieben Prozent fällt. Dies ergibt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins Kontrovers. Freie Wähler und AfD erreichen im BR-BayernTrend jeweils zehn Prozent, die FDP liegt nur noch bei vier Prozent und wäre nicht mehr im Landtag vertreten. Die Linke kommt auf drei Prozent.

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Bevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den späteren Ausgang sind damit nur bedingt möglich.

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Zuversichtliche Grundstimmung in Bayern

Die Bayern starten zuversichtlich ins neue Jahrzehnt: Für knapp zwei Drittel (64 Prozent) geben die Verhältnisse im Freistaat Anlass zur Zuversicht, drei von zehn (31 Prozent) sind besorgt. Die Bayern sind damit optimistischer als vor einem Jahr.
Das könnte mit der schwarz-orangenen Regierungsarbeit zusammenhängen. Immerhin zwei Drittel (61 Prozent) der Bevölkerung sind zufrieden mit der Koalition aus CSU und Freien Wählern.



Bei der Oppositionsarbeit schneiden die Grünen im Leistungsurteil der Wahlberechtigten mit großem Abstand am besten ab, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr etwas an Zuspruch einbüßen. Aktuell äußert sich knapp die Hälfte der Befragten im Freistaat (48 Prozent) positiv zur Arbeit der größten Oppositionspartei im Bayerischen Landtag.

Mehr Sympathie für Söder

Nach 55 Prozent im Vorjahr, stellen Ministerpräsidenten Markus Söder aktuell 67 Prozent der Befragten ein positives Zeugnis aus. Er ist damit vor CSU-Landtagspräsidentin Ilse Aigner (57 Prozent) der derzeit populärste bayerische Landespolitiker.

Auf Oppositionsseite erzielt die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze mit 33 Prozent die beste Resonanz.

Am 15. März finden in Bayern die Kommunalwahlen statt. Neu bestimmt werden alle Parlamente in den Gemeinden, Städten und Landkreisen, wie auch die meisten Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte. Bereits zwei Monate vor dem Urnengang ist das Interesse der Bevölkerung an den Kommunalwahlen hoch: Drei Viertel der Bayern (74 Prozent) interessieren sich nach eigenen Angaben sehr stark.

Obwohl die heiße Phase des Wahlkampfes noch bevorsteht, bekommen die anstehenden Kommunalwahlen bereits zu Jahresbeginn so viel Aufmerksamkeit wie 2014 in der Woche vor der Wahl. Damals interessierten sich im unmittelbaren Vorfeld des Urnengangs 70 Prozent der Bürger für die Wahl der lokalen Parlamente und Mandatsträger.

Kommunalwahl 2020: Die wichtigsten Probleme der Wähler

Aus Sicht der Bürger sind Verkehrsinfrastruktur und Fragen der Mobilität die aktuell größten kommunalpolitischen Herausforderungen. Gut vier von zehn Bayern (44 Prozent) sehen hierin ein Problem, um das sich Städte und Gemeinden vorrangig kümmern sollten. Eine bedeutsame Rolle spielt ebenso die Situation am Wohnungsmarkt, die im Freistaat für ein gutes Viertel (27 Prozent) die zentrale kommunalpolitische Aufgabe dieser Tage darstellt. Auf Platz drei folgen Fragen des kommunalen Umweltschutzes und des Klimawandels, die für jeden Siebten (14 Prozent) entscheidend sind.

Die lokale Problemsicht unterscheidet sich in Bayern zwischen Stadt und Land. Bezahlbares Wohnen wird in den Großstädten von fast jedem Zweiten (45 Prozent) thematisiert. In den Gemeinden mit maximal 5000 Einwohnern problematisiert demgegenüber gerade einmal jeder Sechste (16 Prozent) dieses Thema. Umgekehrt haben Wirtschaftsfragen auf dem Land (13 Prozent) einen etwa doppelt so großen Stellenwert wie in den bayerischen Metropolen.