Bombenanschlag auf Polizeibus in der Türkei

17.10.2017, 18:58 Uhr

Bei einem Bombenanschlag in der türkischen Hafenstadt Mersin wurden insgesamt 12 Polizisten verletzt. Ein am Straßenrand versteckter Sprengsatz zerstörte den Polizeibus schwer. © dpa

In der Hafenstadt Mersin wurden am Dienstagabend Sicherheitskräfte zum Ziel eines Bombenanschlags. Nach offiziellen Angaben sind mindestens zwölf Polizisten verletzt worden. Das Gouverneursamt in Mersin teilte aber mit, dass zum Glück keiner der zwölf Verletzten in Lebensgefahr schwebe. Der Anschlag habe einem Bus gegolten, der Personal des Polizei-Hauptquartiers der Provinz transportiert habe.

Der Sender NTV berichtete, ein am Straßenrand versteckter Sprengsatz sei ferngezündet worden, als der Polizeibus vorbeifuhr. Der hintere Teil des Fahrzeugs wurde schwer beschädigt. Anwohner in Mersin sagten, es sei zu einer lauten Explosion gekommen, die noch weit entfernt zu hören gewesen sei. Kranken- und Feuerwehrwagen seien in die Gegend geschickt worden.

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Bereits mehrere Anschläge auf Polizisten

Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Regierungssprecher Bekir Bozdag sagte aber im Parlament, bei einer Debatte über die Verlängerung des Ausnahmezustands, der "Kampf gegen den Terrorismus" werde fortgeführt. Die Regierung begründete die von ihr am Montag beschlossene erneute Verlängerung des Ausnahmezustands wieder mit dem Anti-Terror-Kampf.

2015 und 2016 war die Türkei von einer ganzen Reihe schwerer Anschläge in den Metropolen Istanbul und Ankara erschüttert worden. Die Taten wurden entweder einer Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK oder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugeschrieben. Der letzte dieser schweren Anschläge fand in der Neujahrsnacht in Istanbul statt.

In diesem Jahr ist es vor allem zu kleineren Anschlägen in ländlichen Gebieten im Südosten gekommen, die ebenfalls Sicherheitskräften galten. Westliche Experten führten den Rückgang der Taten auch auf ein effektiveres Vorgehen der türkischen Sicherheitsbehörden gegen Netzwerke der PKK und des IS zurück.