Elterngeld schreibt Rekordzahlen - vor allem in Bayern

10.1.2018, 13:49 Uhr

Seit 2015 hat sich die Zahl der Mütter und Väter, die das Elterngeld Plus nutzen, verdoppelt. Im dritten Quartal vergangenen Jahres entschieden sich im Schnitt 28 Prozent derer, die Elterngeld beantragten, für den Zuschlag. © Andreas Gebert/dpa

Bayerische Familien haben im vergangenen Jahr die Rekordsumme von rund 1,14 Milliarden Euro an Elterngeld erhalten. "Noch nie hat die Landesbehörde so viel Leistung seit Einführung des Elterngeldes ausgezahlt", sagte der Präsident des Zentrums Bayern Familie und Soziales (ZBFS), Norbert Kollmer, nach Angaben vom Mittwoch. Die Ausgaben der Behörde mit Sitz in Bayreuth für das Elterngeld stiegen damit 2017 um mehr als 60 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Ein Grund für das Plus sei die steigende Zahl von Geburten im Freistaat. Außerdem nehmen in Bayern auch immer mehr Väter das Elterngeld in Anspruch. Mehr als 180 000 Anträge zum Elterngeld gingen beim Landesamt 2017 ein. Das Elterngeld soll Müttern und Vätern, die nach der Geburt eines Kindes ihre Berufstätigkeit unterbrechen oder reduzieren, zumindest einen Teil des Gehalts ersetzen. Maximal werden 1800 Euro pro Monat ausgezahlt – Vater und Mutter können beim Bezug wechseln. Das Basis- Elterngeld kann bis zu 14 Monate lang bezogen werden. Außerdem gibt es das Elterngeld Plus, mit dem Eltern, die in Teilzeit erwerbstätig sind, die Förderung noch länger beziehen können.

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Auch Rekordhoch bei Elterngeld Plus  

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch außerdem einen Bericht des Familienministeriums verabschiedet, der eine steigende Nutzung des 2015 eingeführten Elterngeld Plus bescheinigt. Demnach hat sich die Zahl der Mütter und Väter, die die Leistung nutzen, seit dem Start vor knapp zweieinhalb Jahren verdoppelt. Im dritten Quartal vergangenen Jahres entschieden sich im Schnitt 28 Prozent derer, die Elterngeld beantragten, für das Elterngeld Plus, wie zuvor die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichtet hatten.

Das Elterngeld Plus soll helfen, Teilzeitarbeit und Elterngeldbezug zu kombinieren. Das Elterngeld Plus beträgt mindestens 150 Euro monatlich, höchstens 900 Euro und wird grundsätzlich für bis zu 28 Monate gezahlt. Wenn beide Elternteile für 25 bis 30 Wochenstunden Teilzeit arbeiten und sich die Betreuung des Kindes teilen, kann die Leistung für vier zusätzliche Monate in Anspruch genommen werden.