Kirche begrüßt Waffenlieferungen

Katholische Bischöfe überraschen mit deutlichen Statement zum Ukraine-Krieg

10.3.2022, 15:40 Uhr

Die Bischöfe hatten sich im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein getroffen.  © Nicolas Armer, dpa

Die katholischen deutschen Bischöfe halten Waffenlieferungen in die Ukraine für gerechtfertigt. "Rüstungslieferungen an die Ukraine, die dazu dienen, dass das angegriffene Land sein völkerrechtlich verbrieftes und auch von der kirchlichen Friedensethik bejahtes Recht auf Selbstverteidigung wahrnehmen kann", seien "grundsätzlich legitim", heißt es in einer Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Diese wurde zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung im fränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein am Donnerstag verfasst.

Bischöfe begrüßen bessere Bundeswehrausstattung

Weiter heißt es darin: "Es ist denjenigen, die die Entscheidung zu treffen haben, aber aufgetragen, präzise zu bedenken, was sie damit aus- und möglicherweise auch anrichten. Dies gilt gleichermaßen für die Befürworter wie für die Gegner von Waffenlieferungen."

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Der Krieg in der Ukraine stellt auch die christliche Friedensethik auf die Probe. "In ihrer Lehre und in ihrem Handeln ist die Kirche der Gewaltlosigkeit Jesu verpflichtet. Auch in der Stunde der Bedrängnis muss sie deshalb der Versuchung einer schrankenlosen Gewaltanwendung entschlossen widersprechen", heißt es in der DBK-Erklärung. "Gewalt und Gegengewalt, auch wenn sie legitim ist, treiben eine Spirale der Gewalt an, die diese regelmäßig außer Kontrolle geraten lässt."

Auch die bessere Ausstattung der Bundeswehr halten die Bischöfe laut der Erklärung für nachvollziehbar. "Diese Ziele sind grundsätzlich plausibel und sollten nicht pauschal mit politischen Kampfbegriffen wie "Aufrüstungspolitik" oder "Militarisierung der Außenpolitik" belegt werden."