Luftfahrtbranche macht Front gegen höhere Ticketsteuer

14.9.2019, 12:10 Uhr

Die Initiatoren der Ticketsteuer wollen vor allem Inlandsflüge und Kurzstrecken teurer machen. © Clara Margais, dpa

Dies würde die massive Wettbewerbsverzerrung zulasten der deutschen Unternehmen noch verschärfen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Matthias von Randow, der Deutschen Presse-Agentur. Luftverkehr sei international. "Daher sind klimapolitische Regulierungen durch nationale Steuern und Abgaben ökologisch und ökonomisch total kontraproduktiv." Damit ließen sich Emissionen klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) nicht senken, sondern würden nur in andere Regionen ohne solche Belastungen verschoben.

Steuer soll Inlandsflüge und Kurzstrecken teurer machen

In der großen Koalition wird darüber diskutiert, vor allem kürzere Flüge zu verteuern. Die CDU will die Ticketsteuer bei Inlandsflügen verdoppeln und für besonders kurze Strecken unter 400 Kilometer sogar verdreifachen. Das geht aus einem Beschlussentwurf für die Sitzung des CDU-Vorstands an diesem Montag hervor. Derzeit liegt der Steuerbetrag fürs Inland und die EU-Staaten bei 7,38 Euro pro Ticket. Deutsche Airlines sind von der Steuer für Starts von Flughäfen in ihrem Heimatmarkt stärker betroffen als internationale Konkurrenten.

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Von Randow sagte: "Die Diskussion um einzelne billige Aktionstickets verdeckt, dass die tatsächlichen Flugpreise bereits heute sehr viel höher liegen." Der durchschnittliche Ticketpreis für einen innerdeutschen Oneway-Flug liege bei 160 Euro, im europäischen Verkehr seien die Durchschnittspreise ähnlich hoch. "Statt nun erneut im nationalen Alleingang eine nationale Steuer zu erhöhen, sollte die Politik lieber andere europäische Regierungen ermuntern, eine mit der deutschen Luftverkehrsteuer vergleichbare Steuer einzuführen."

Zahlen müssen die Steuer die Fluggesellschaften - sie können dann versuchen, dies über höhere Ticketpreise für die Passagiere wieder hereinzubekommen. Am 20. September soll das Klimakabinett der Bundesregierung ein Gesamtkonzept für mehr Klimaschutz vorlegen.