Kein sofortiger Rücktritt

NZ-Kommentar: Laschet hat kaum noch eine Perspektive als Parteichef

7.10.2021, 20:44 Uhr

Armin Laschet sprach am Donnerstagabend im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin zu Pressevertretern. © Michael Kappeler/dpa

Was alle erwartet hatten, hat Armin Laschet am Donnerstagabend dann doch nicht gesagt. Er hat nicht gesagt, dass er mit sofortiger Wirkung als CDU-Vorsitzender zurücktreten werde. Im Gegenteil, er sei der Ansprechpartner für Grüne und FDP, wenn es doch noch einmal um eine Jamaika-Koalition im Bund gehen sollte. Was nach derzeitigem Stand unwahrscheinlich ist.

Unwahrscheinlich ist genau deshalb auch, dass Laschet noch eine Perspektive als Parteichef hat; die hätte er nur, wenn sich SPD, FDP und Grüne doch nicht auf eine Ampel-Koalition einigen könnten. Das wäre freilich eine wirkliche Überraschung. Laschet scheint es aber noch für möglich zu halten. Für diesen Fall will er bereitstehen. Für die letzte Patrone.

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Die Frage ist allerdings, ob er das selbst in der Hand hat, ob seine Partei und die bayerische Schwester CSU das überhaupt wollen. CSU-Chef Markus Söder sicher nicht - er hat Laschet, wie zuvor im Wahlkampf, widersprochen. Und auch in der CDU wird man sich fragen, ob der Mann, der einen unglücklich geführten Wahlkampf geführt hat, wirklich derjenige ist, der eine unwahrscheinliche Konstellation zum Erfolg führen kann.