Tag der Deutschen Einheit: Kein Fest in Mödlareuth

2.10.2020, 19:34 Uhr

Fast 40 Jahre lang trennte eine Mauer das Dorf. © Martin Schutt, dpa

Im ehemals geteilten Dorf Mödlareuth wird es ausgerechnet 30 Jahre nach der Wiedervereinigung keine traditionelle Feier am Tag der Deutschen Einheit geben. "Die Sicherheit der Leute steht allem voran", sagte eine Sprecherin des Landkreis Hof mit Verweis auf die Corona-Pandemie. Das Dorf mit den etwa 50 Einwohnern an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen war jahrzehntelang durch eine Mauer geteilt.

Mehr als 37 Jahre lang war es auf legale Weise nicht möglich, die Grenze zu überschreiten, um von dem einen in den anderen Ortsteil zu gelangen. Auf 100 Metern ist die mehr als drei Meter hohe Mauer samt Stacheldraht und Selbstschussanlagen als Teil des Deutsch-Deutschen Museums im Ort stehengeblieben.


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Das "Deutschlandfest" von CDU und CSU, zu dem in der Vergangenheit mehrere tausend Menschen kamen, findet am 3. Oktober coronabedingt virtuell statt. Die Rede von CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder kann im Internet verfolgt werden. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Mario Voigt, und der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wollen Grußworte senden.



Geschichtsinteressierte können allerdings weiter das Deutsch-Deutsche Museum besuchen, das an die Einheit erinnern wird. Im Freigelände auf der Seite Thüringens mit original erhaltenen DDR-Sperranlagen können sich 200 Menschen gleichzeitig aufhalten, im Museum auf bayerischer Seite 70.

Zum Auftakt soll es am 3. Oktober um 9.30 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst in der Dorfmitte geben - in einem Zelt mit offenen Seitenwänden. Anschließend sind Reden der drei Landräte der angrenzenden Landkreise geplant.