Tipps für den Alltag

Reißverschluss reparieren: Schnell & einfach mit diesen Tricks

29.11.2023, 07:30 Uhr

In diesem Beitrag finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Ihren Reißverschluss reparieren können. (Symbolbild) © ylodi, Pixabay, LizenzCC

Der Reißverschluss der Jacke oder Tasche klemmt schon wieder? Häufig lohnt es sich finanziell nicht, den Reißverschluss beim Schneider austauschen zu lassen. Und so werfen viele Menschen ihre Kleidung mit defekten Reißverschlüssen einfach weg. Doch mit ein paar einfachen Tipps lassen sich viele Reißverschlüsse reparieren. So kann man nicht nur seine Lieblingskleidung retten, sondern auch noch Geld sparen. Zudem sind Reparaturen deutlich besser für die Umwelt als Neukäufe.

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Egal, ob die Winterjacke, die Handtasche oder der Schlafsack klemmt: Bei einigen Textilien lässt sich der Reißverschluss nicht mehr wirklich auf- oder zuziehen. Der Grund dafür ist entweder ein ausgeleierter Schieber oder rau gewordene Häkchen. Um den Reißverschluss zu reparieren, muss man zunächst die Ursache herausfinden.

  1. Raue Häkchen: Sind die Häkchen für den schwergängigen Reißverschluss verantwortlich, kann man den Reißverschluss mit etwas Grafit schmieren: Wer einen weichen Bleistift zur Hand hat und damit über die Zähne des Reißverschlusses fährt, macht die Zähne durch die Bleistiftmine wieder rutschfähiger, sodass sich der Reißverschluss einfacher öffnen und schließen lässt. Alternativ kann man auch etwas Handseife nutzen, um den Reißverschluss zu schmieren.
    Wenn das Mittel aufgetragen ist, sollte man den Reißverschluss mehrfach öffnen und schließen, um es zu verteilen.
  2. Ausgeleierter Schieber: Der Reißverschluss öffnet sich im geschlossenen Zustand wieder? Das liegt oft an einem ausgeleierten Schieber, der die beiden Seiten nicht mehr richtig verzahnen kann. Wenn das der Fall ist, drückt man ihn einfach von oben und unten mit einer Zange zusammen. Dabei sollte man allerdings vorsichtig vorgehen, da sich der Schieber durch zu viel Gewaltanwendung sonst unter Umständen gar nicht mehr bewegen lässt.
  3. Stoff hat sich verfangen: Manchmal kann sich der Reißverschluss im Stoff verfangen und so die Klemmung auslösen. Betroffene sollten dann geduldig bleiben und langsam versuchen, die Fasern des Stoffes aus dem Reißverschluss zu befreien. Dies funktioniert am besten, wenn man diesen ganz leicht bewegt und entweder mit den Fingern oder mithilfe einer Pinzette den Stoff löst. Man sollte von beiden Seiten kontrollieren, ob wirklich alle Fasern aus dem Reißverschluss entfernt sind, bevor man ihn wieder normal öffnet oder schließt. Hat sich im Stoff ein Loch gebildet, sollte man es mit Nadel und Faden schließen und alle abstehenden Fäden entfernen, damit sich der Reißverschluss nicht wieder an der gleichen Stelle verfängt.
  4. Reißverschluss bleibt nicht geschlossen: Bei Jeans tritt manchmal das Problem auf, dass der Reißverschluss nicht geschlossen bleibt - sondern langsam wieder nach unten rutscht, zumindest ein Stück weit. Wenn man das verhindern will, kann man einen kleinen Schlüsselring in das Loch des Schiebers einfädeln. Nachdem man den Reißverschluss nach oben gezogen hat, hebt man den Schlüsselring über den Hosenknopf. Dann macht man die Hose zu. Somit kann der Schieber nicht mehr weiter nach unten rutschen, als der Schlüsselring es zulässt. Der Jeansstoff auf der Knopflochseite versteckt den Schlüsselring.

    Wenn der Schieber versehentlich oben oder unten herausrutscht, lässt sich das Problem ebenfalls selbst lösen. In der Regel findet man an den Reißverschlussenden eine Metallklammer oder Naht, welche das Herausrutschen des Schiebers verhindern soll. Wenn er dennoch herausrutscht, fehlt die Vorrichtung oder funktioniert nicht mehr.

    Wer den Reißverschluss reparieren möchte, muss den Schieber zuerst wieder unten einfädeln. Dafür muss man meist eine Stoffnaht lösen, die quer über den Reißverschluss läuft. Danach kann man den Schieber neu einfädeln und die defekte Stelle reparieren, damit der Schieber nicht erneut herausrutschen kann.

    Tipp: Bestenfalls verstärkt man die Enden des Reißverschlusses mit Nadel und Faden. Aber auch ein Klacks Kleber funktioniert. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass der Kleber bis zum Aushärten nicht verschmiert und so aus Versehen auf dem Stoff landet. Hat man eine Stoffnaht durchtrennt, muss man ihre Enden mit ein paar Stichen festnähen, damit sie nicht weiter aufgeht.

    Wenn der Schieber einmal herausgerutscht ist, kann das Einfädeln knifflig werden. Wer sich schwertut, kann eine Gabel zu Hilfe nehmen. Dazu legt man den Schieber des Reißverschlusses mit der Unterseite nach oben auf die Gabel. Dabei sollte eine Gabelzinke durch das Loch des Zippers schauen. Dann muss man die Gabel fixieren, indem man sie beispielsweise über die Tischkante legt und etwas Schweres draufstellt. Damit ist der Schieber an einer fixen Position und man hat beide Hände für den Reißverschluss frei.

    Mit den Händen führt man die rechte und linke Seite des Reißverschlusses nun in den Zipper ein. Diese müssen auf gleicher Höhe eingeschoben werden, damit sich der Reißverschluss richtig schließt.

    Ein abgebrochener oder fehlender Zipper am Schieber erschwert es, den Reißverschluss zu öffnen und zu schließen. Wer den Reißverschluss wieder wie gewohnt verwenden möchte, kann einen Schlüsselring durch die Öse des Schiebers fädeln. Alternativ kann man auch auf ein Stück Kordel oder eine Büroklammer zurückgreifen.

    Ist der ganze Schieber im Eimer, kann man diesen mittels eines Reparatursets ersetzen. Das ist nicht unbedingt billiger als ein neuer Reißverschluss, aber weniger Aufwand.

    Diese Tipps können beim Reparieren von Reißverschlüssen bei Jacken behilflich sein:

    • Wenn einzelne Zähne eines Metall-Reißverschlusses verbogen sind, kann man diese vorsichtig mit einer Zange wieder geradebiegen.
    • Fehlt im unteren Bereich ein Zahn oder ist kaputt, näht man kurz darüber den Reißverschluss mit Nadel und einem Faden zu. Obwohl er dann nicht mehr vollständig aufgeht, bleibt die Jacke trotzdem tragbar und kann wie ein Hoodie über den Kopf gezogen werden.
    • Wenn lediglich der Zipper kaputt ist, kann man ihn gegebenenfalls gegen den Zipper eines alten Kleidungsstückes tauschen.
    • Bewegt sich der Reißverschluss nicht mehr, dann ist er entweder verdreckt oder korrodiert. Verschmutzte Reißverschlüsse kann man mit etwas Wasser und Seife reinigen. Flüssigseife, die man in den Schieber träufelt, kann den Reißverschluss zudem wieder gangbar machen.
      Ist Rost verantwortlich, kann man etwas Essig oder Zitronensäure auf den Reißverschluss auftragen und einwirken lassen. Wer ein Kriechöl oder Silikonöl zu Hause hat, kann auch das ausprobieren. Dann sollte man sanft ruckeln, um den Schieber zu lösen.

    • Wer die Reißverschlüsse vor dem Waschen in der Waschmaschine zuzieht, sorgt dafür, dass diese länger halten.
    • Ist der Reißverschluss vollständig dahin, kann man sich bei einem Schneider einen neuen Reißverschluss einsetzen lassen. Wenn man Näherfahrung hat, kann sich einen neuen Reißverschluss in der benötigten Länge kaufen und ihn selber einsetzen. Das geht mitunter ganz schnell, ist aber von der Konstruktion des Kleidungsstücks abhängig.