Weihnachten am 25. November

Ein 4:0 im Schnee! Als Kristls Club die Bayern einseifte

Von Andreas Pöllinger 25.11.2023, 11:38 Uhr

Schneewalzer in Nürnberg: Nach dem krachenden Sieg gegen die Bayern feierten die Fans nicht nur die Club-Profis Ulf Metschies, Joachim Philipkowski und Andreas Köpke. © Herbert Voll

Nürnberg - 1989 wurde Weihnachten in Nürnberg am 25. November gefeiert. Der Club zelebrierte einen 4:0-Heimsieg, der sich einbrennen sollte in sein Kollektivgedächtnis. Ein Regensburger bescherte den FCN auf weißem Geläuf damals auch.

Den Rasen im Städtischen Stadion sah man nicht. Abseits der Spielfeldmarkierungen und freigeräumten Fünfmeterräume war er schneebedeckt an diesem 25. November. An einem sagenhaften Tag, den die Anhänger des fränkischen Altmeisters - sofern nicht zu jung - fast sekundengetreu in Erinnerung haben.

46.500 sahen zu, wie ihr Club die Bayern in den Schnee drückte und einseifte. Oder hingen vor dem Radio - ungläubig, gebannt und begeistert. Lauschten Reporterlegende Günther Koch, der etwas erzählte, was verrückt klang, aber stimmte. Etwas, das vergessene Stärke transportierte, Utopie und ganz viel Freude.

Brunner, Gerland und der Aufkleber

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Beim 4:0-Heimtriumph gegen den FC Bayern feierten wiedererstarkte Nürnberger den höchsten Sieg gegen den Erzrivalen seit 22 Jahren. Glanzvoller hätte der Rückrundenauftakt für den Club in der Saison 1989/90 nicht werden können.

Jupp Heynckes musste als Bayern-Trainer im winterlichen Nürnberg hingegen miterleben, wie Nürnbergs Rekordbundesligaspieler Thomas Brunner einen Foulelfmeter sicher verwandelte. Maßgeblich für die Höhe des Ergebnisses war danach, dass die Schützlinge von "Tiger" Hermann Gerland einen Sahne-, die Gäste einen Tag zum Vergessen erwischten.

Er verlegte Weihnachten 1989 in Fußball-Franken final vor: Thomas Kristl.   

Bayern-Keeper Raimond Aumann ermöglichte durch sein halbherziges Herauslaufen Frank Türr, auf 2:0 zu stellen. Dusend, der Aumann tunnelte, organisierte das 3:0.

Die Produktion des in Nürnberg beliebten "4:0 - ich war dabei"-Aufklebers veranlasste schließlich Thomas Kristl. Mit seinem Treffer führte der gebürtige Regensburger die "Oh, wie ist das schön-Gesänge" der Fans zudem in die Endlosschleife.

Das i-Tüpfelchen auf Nürnbergs Heimtriumph

“An diese Zeit und die Club-Mannschaft, in der sehr viele Spieler aus der Region waren, habe ich schöne Erinnerungen.“, gab der damalige Langhaarträger, der auf Nürnbergs Heimtriumph das i-Tüpfelchen setzte, gegenüber nordbayern.de Jahre später zu Protokoll. Schön sind sie zweifellos, die Erinnerungen an Brunner, Türr und Dusend. An Thomas Kristl und an Günther Koch. Und an diesen schneebedeckten Rasen im November 1989.