Lob vom Trainer nach dem 2:0 gegen Regensburg

Taylan Duman: Der für die "Extra-Note Fußball" beim Club

19.2.2022, 23:40 Uhr

Ein besonderer Moment in seiner Karriere: So erzielte Taylan Duman (li.) sein erstes Zweitliga-Tor für den 1. FC Nürnberg.  © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Auch nach Feierabend hatte Taylan Duman noch etwas zu erledigen. Auf der Ehrenrunde zog er sich plötzlich das Trikot aus, in dem er gerade sein erstes Zweitliga-Tor erzielt hatte. Aber versprochen ist versprochen.

Also gehörte das verschwitzte Hemd mit der Nummer acht hintendrauf fortan einem Freund, den er vor ungefähr fünf Monaten in Nürnberg kennengelernt hat. Er wird es bestimmt mit Stolz tragen – nach einer in jeder Hinsicht bemerkenswerten Leistung seines seit Samstagabend zumindest ein bisschen berühmten Kumpels.

Das 2:0 gegen Jahn Regensburg (zugleich der Endstand) selbst geschossen, das 1:0 (Köpke, 35.) mit vorbereitet, zudem ein fulminanter Lattenkracher. Der Sommer-Zugang von Borussia Dortmund II stach vielleicht ein wenig heraus aus einer homogenen Nürnberger Gruppe. Ebenfalls zu überzeugen wussten Fabian Nürnberger und Lino Tempelmann, die im defensiven Mittelfeld nicht nur etliche Angriffe der Gäste früh unterbanden, sondern auch eigene einleiteten.

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"Einfach nur platt"

Einer der Schlüssel zum Erfolg sei das „richtig gute Anlaufen“ bereits ganz vorn gewesen, der „Druck auf den Ball“ lobte Trainer Robert Klauß später die ganze Mannschaft und auch speziell Duman, der ebenfalls viel unterwegs war. Als ‚Man of the match‘ fühlte er sich trotzdem nicht, ein „gelungenes Spiel“ bescheinigte er sich dann aber doch. Das war es „nicht nur von mir, sondern von der ganzen Mannschaft, nach den letzten zwei Spielen war das sehr wichtig“.

Das 0:5 gegen Ingolstadt und das 1:4 in Karlsruhe hatten durchaus Spuren hinterlassen beim 1. FC Nürnberg, bei Duman allerdings weniger als bei vielen anderen, weil er ja erst mitspielen durfte, als beide Spiele schon verloren waren. Von Beginn an brachte ihn sein Trainer letztmals am 19. November, beim 2:1 in Sandhausen.

„Ich bin einfach nur platt“, sagte Duman hinterher sanft lächelnd, „und einfach nur froh, dass es so gelaufen ist, die Mannschaft hat sich die Ehrenrunde verdient, für uns passt alles.“ Der Trainer sieht es ähnlich, aber eben doch etwas differenzierter. „Letzte Woche waren wir noch die Deppen der Nation“, antwortete er im Fernsehen auf die Frage, ob für sein Club noch was gehen könnte in der Tabelle, also nach oben.

Druck auf dem Kessel

Mit jetzt 36 Punkten und damit sechs weniger als Samstagstabellenführer Werder Bremen haben sie vor allem endlich wieder ihre Ruhe, darum ging es auch Klauß nach zwei phasenweise fürchterlich missratenen Auftritten. Es war schon ordentlich Druck auf dem Kessel; das 2:0 „tut schon gut“, gab Klauß zu, „man hat’s gerade in der Kabine gemerkt: Bei der Mannschaft ist Druck abgefallen.“ Bei ihm natürlich auch, nachdem es zuletzt doch an etwas mehr gemangelt hatte als Spielglück.

„Wir wollten unbedingt gewinnen, egal wie, dass wir es auf eine relativ gute Art und Weise geschafft haben, freut mich umso mehr“, so Klauß, „dass da so ein Gefühl entstanden ist: Hey, wir können’s.“ Als Mannschaft, aber eben auch individuell. So wie Duman, dieser feine Techniker, im 4-2-3-1 als einer von „drei mobilen Zehnern“ aufgeboten, wie es sein Trainer formulierte. „Wir wissen, was er kann, er gibt uns die Extra-Note Fußball“, lobte Klauß; wenn er wie gegen Regensburg auch die „defensive Bereitschaft“ zeige, „dann ist er ein ganz wertvoller Spieler für uns.“

Und möglicherweise demnächst wieder ein Club-Profi, der sein letztes Hemd hergibt, wie jetzt nach seinem zweiten Treffer für den 1. FC Nürnberg. Seinen ersten in einem Pflichtspiel hatte er im DFB-Pokal beim 1:0-Erfolg in Ulm erzielt, ein sehr schönes damals. Sein erstes in der zweiten Liga am Samstagabend in der 55. Minute im Heimspiel gegen Jahn Regensburg war nicht mehr besonders schwer.

Es gibt Fußballer, die nehmen ihr Premieren-Shirt mit nach Hause und rahmen es ein, Duman verschenkte es. „Ich hoffe“, sagte er noch, „da kommen noch ein paar dazu.“ Tore. Und Trikots.

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