Verdienter 2:0-Heimsieg gegen Regensburg

Leidenschaftlicher Club beendet seine Mini-Krise

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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19.2.2022, 22:41 Uhr
Endlich mal wieder ein Tor: Pascal Köpke (re.) nach seinem 1:0 gegen Regensburg. 

© Daniel Löb, dpa Endlich mal wieder ein Tor: Pascal Köpke (re.) nach seinem 1:0 gegen Regensburg. 

Die Fans ließen ihre Mannschaft die zuletzt neun Gegentore in 180 Minuten nicht wirklich spüren. Offiziell 23042 Menschen wollten den Club am Samstagabend gegen den SSV Jahn Regensburg sehen und vor allem unterstützen. Ein paar Tausend Dauerkarten-Inhaber blieben trotzdem lieber zuhause und schauten sich das Spiel vielleicht im Fernsehen an.

Verpasst haben die Daheimgeblieben eine unterhaltsame Zweitliga-Begegnung und vor allem einen Sieg des 1. FC Nürnberg. Pascal Köpke köpfte in der 35. Minute nach schöner Kombination zur Führung ein, Taylan Duman (55.) besorgte den 2:0-Endstand. Für beide war es jeweils der erste Saisontreffer.

Gesucht wurde so etwas wie der erste Verfolger der Top sechs; zu denen gehörten auch die Nürnberger und Regensburger lange, nach dem 13. Spieltag standen die Oberpfälzer sogar noch auf Rang zwei. Weil sie in den vergangenen zehn Begegnungen aber nur sechs Punkte holten, ist der Jahn ein bisschen abgestürzt.

Geis positiv getestet

Auch für den 1. FC Nürnberg sollte es nicht reichen, der vorab etliche Ausfälle zu vermelden hatte. Neben Christopher Schindler (muskuläre Probleme) und Manuel Schäffler (krank) musste auch der wenige Stunden zuvor positiv auf das Corona-Virus getestete Johannes Geis passen. Drei Säulen brachen somit weg, was der Stabilität aber nicht abträglich war.

Trotz der offenkundigen Personalprobleme saßen die zuletzt formschwachen U21-Nationalspieler Erik Shuranov und Tom Krauß zunächst auf der Bank, sodass es nicht weniger als vier Wechsel gab im Vergleich zum 1:4 in Karlsruhe vor einer Woche. Fabian Nürnberger, Taylan Duman, Pascal Köpke und Lukas Schleimer bekamen ihre Chance von Beginn, auch Mario Suver stand zum dritten Mal in Folge wieder in der Startelf, weil gerade außer Asger Sörensen und dem jungen Kroaten kein andere Innenverteidiger mehr richtig fit ist.

Nicht nur die zwei da hinten mussten gleich hellwach sein; der Jahn wirkte spielerisch reifer und kombinierte sich ein paar Mal vielversprechend ins letzte Drittel, während es der Club meist überfallartig probierte und auf Umschaltmomente lauerte. In der vierten Minute klappte es über links auch über mehrere Stationen, Schleimer prüfte Meier im Regensburger Kasten mit einem strammen, aber unplatzierten Abschluss.

Köpke köpft ein

Etwa nach einer Viertelstunde trugen auch die Gäste ihre Angriffe etwas zielstrebiger, aber häufig nach dem gleichen Muster vor. Nach einem Eckstoß tauchte Otto am vorderen Pfosten auf, seine Direktabnahme mit der Hacke konnte Mathenia parieren, ebenso zwei Minuten später Albers Volleyschuss nach einer Flanke von der rechten Seite.

Man merkte beiden Mannschaften an, dass sie etwas gutzumachen hatten, besonders gegen den Ball. In der 35. Minute verlor der Jahn aber zwei entscheidende Zweikämpfe: den ersten auf Höhe der Mittellinie, als Valentini einen Abschlag von Mathenia verlängerte. Über Duman landete die Kugel bei Möller Daehli, dessen butterweiche Hereingabe die Vorlage zum 1:0 sein sollte. Köpke köpfte aus drei Metern ein, Meyer war noch dran.

Die Führung geriet aber gleich wieder in Gefahr, weil sich Mathenia bei einer Flanke von der rechten Seite fürchterlich verschätzte; Besuschkow wollte das Geschenk aber nicht annehmen und zielte aus kurzer Distanz knapp drüber (43.).

Gierig in den Zweikämpfen

Von der einen oder anderen Nachlässigkeit im eigenen Sechszehnmeterraum besonders vor der Pause abgesehen wirkten die Nürnberger diesmal sehr aufmerksam, ja richtig gierig, zudem lauf- und einsatzfreudig, nur der letzte Pass in durchaus aussichtsreichen Positionen misslang ihnen mitunter, unter anderem dem auffälligen Duman in der 16. Minute, als er eine Zwei-gegen-Zwei-Situation ziemlich leichtfertig vertändelte.

Weniger Mühe hatte der vor der Saison von Borussia Dortmund II gekommene Mittelfeldspieler in der 55. Minute mit Schleimers noch leicht abgefälschter Rückgabe von der Grundlinie. Aus elf Metern schob er den Ball am herausstürzenden Meyer vorbei zum 2:0 über die Linie. Sieben Minuten später traf er nach schönem Solo mit links nur den Pfosten, seinen Nachschuss konnte Meyer halten.

Regensburgs Trainer Selimbegovic reagierte mit einem Dreifach-Wechsel auf das zwischenzeitliche Durcheinander, brachte dabei auch den künftigen Club-Profi Erik Wekesser. Selimbegovic schien zu merken, dass nicht nur Duman Mitte der zweiten Halbzeit allmählich der Saft ausging und wollte mit frischen Kräften für neuen Schwung sorgen. Es blieb beim Versuch.

Nürnbergs Abwehrreihe um den Ex-Regensburger Sörensen und davor mit den beiden Sechsern Nürnberger und Tempelmann verteidigte die nicht wenigen Jahn-Vorstöße sauber weg, auf der anderen Seite ließ der eingewechselte Kilian Fischer das 3:0 liegen (77.), in der Nachspielzeit auch noch Dovedan, der nach einem Konter nur das Außennetz traf.

Den Club konnte auch Suvers verletzungsbedingte Auswechslung acht Minuten vor Schluss nicht mehr aus dem Konzept bringen, für ihn gab Hübner nach einem halben Jahr sein Comeback in der zweiten Liga. Und durfte sich hinterher mit feiern lassen. Für eine leidenschaftliche Leistung seines 1. FC Nürnberg.

Nürnberg: Mathenia; Valentini, Suver (82. F. Hübner), Sörensen, Handwerker – Duman (90.+1 Castrop), Nürnberger, Tempelmann – Duman (90.+1 Castrop), Möller Daehli (74. Fischer), Schleimer (82. Krauß) - Köpke (74. Dovedan).

Regensburg: Meyer; Kennedy, Gimber (46. Beste), Breitkreuz – Guwara (66. Wekesser), Boukhalfa (87. Caliskaner), Besuschkow, Faber – Singh (66. Shipnoski) – Albers, Otto (66. Yildirim).

Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart). - Zuschauer: 23042. - Tore: 1:0 Köpke (35.), 2:0 Duman (55.). - Gelbe Karten: Tempelmann (9), Fischer, Nürnberger (4) / Gimber (8).

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