Absurdes Theater: Kommentar zum Lizenz-Ärger der Falcons

5.7.2019, 18:17 Uhr

Ralph Junge wurde zum Trainer des Jahres in der Zweiten-Basketball-Bundesliga (Pro A) gewählt, darf aber immer noch nicht aufsteigen. © Sportfoto Zink / WoZi

Man hätte meinen können, das bisher Gezeigte sei nicht zu toppen, der Höhepunkt der Vorstellung schien erreicht. Am Freitag wartete das Publikum nun auf den letzten Vorhang. Dass dieser fallen sollte, war angekündigt worden. Doch das in jeglicher Hinsicht kuriose Theater um die Lizenz für die Basketballer der Nürnberg Falcons ist am Freitag endgültig zu einem absurden geworden.

Ein zweites Mal hatten die Falcons das BBL-Schiedsgericht angerufen, um die verweigerte Lizenz für die erste Liga zu erhalten. Im ersten Versuch hatte auch dieses Gremium den sportlich aufgestiegenen Nürnbergern die wirtschaftliche und infrastrukturelle Tauglichkeit für das Oberhaus abgesprochen. Die BBL goutierte diese Entscheidung. Dass sich das Schiedsgericht beim zweiten Anlauf der Mittelfranken nun anders entschieden hat und der BBL vorschlug, die Lizenz zu erteilen, goutiert die Liga dagegen nicht. Vorschlag abgelehnt. Entscheidung vertagt.

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Teile der Nürnberger Stadtspitze sowie Ralph Junge, Geschäftsführer, Sportdirektor und Trainer der Falcons, äußerten längst unverhohlen die Vermutung, dass die Liga Nürnberg nicht wolle. Seit Freitag dürften sie sich final bestätigt sehen.

Wobei die Chancen auf Erstliga-Basketball mit den Falcons durch den Vorschlag des Schiedsgerichts seit Freitag deutlich höher zu sein scheinen als zuvor. Auch wenn kaum ein Spiel in Nürnberg stattfinden wird. Denn sollte die Liga der Empfehlung des Schiedsgerichts nicht folgen, stellt sich die Frage, wozu es diese Instanz eigentlich gibt, wenn ihr Wort nur dann zählt, wenn es der Liga gefällt.

So kann man sein eigenes System selbst schnell aus den Angeln heben. Der letzte Vorhang ist noch nicht gefallen, Anfang der Woche dürfte es nun soweit sein. Applaus aus dem Zuschauersaal dürfte es so oder so nicht viel geben – alles andere wäre absurd.